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^.agosta. — Laibach. 329
an seiner südlichen Spitze streichen die südlichen Kalkalpen. Fast von
allen Seiten umgeben ihn hohe Berge, die aber im Süden sich zu Hü-
geln verflachen. Überhaupt bilden die Gegenden um den L. M. eine höchst
angenehme, reizende Landschaft, deren Ansicht noch durch mehrere natür,
liche Wasserfälle benachbarter, in denselben sich ergießender Bergbäche
und durch die mannigfaltigsten künstlichen Anlagen gehoben wird. Sein
Wasser ist klar und beynahe grün. Er nimmt außer dem Ticino, der von
Norden eintritt, auf der östlichen lombardischen Seite noch mehr als 26
Bäche auf, unter welchen der Giona genannr zu werden verdient.
Lagosta, zum Ragusaner Kreise Dalmatiens gehörige Insel deS
adriarischen Meeres, mit 1,000 Einw. und dem Flecken gleiches Namens,
an deren Ostseite sich viele Untiefen und gefahrliche Klippen befinden,
welche C a r b o n i genannt werden.
Lagunen, s. unter Venedig.
Laibach, schiffbarer und fischreicher Fluß in Illyrien, entspringt
bey Oberlaibach, nimmt die kleine Laibach a.uf, und fällt bey O st er-
be rg in die Save.
Laibach, Hauptstadt des Herzogthums Kram im Königreich I l -
lyrien, liegt im Laibacher Kreise, an beyden Ufern des Flusses gleiches Nah-
mens.— Geschichte. Im Jahre 13 nach Christi Geburt nahm der röm.
Consul Publius Si l ius das auf der Stelle des jetzigen L.'s gestan-
dene Aemona den Pannoniern ab; derselbe Ort wurde 452 von den
Hunnen unter Att i la gänzlich zerstört. — 4 Jahre später soll der An-
bau des neuen Aemona an der Stelle seinen Anfang, erhalten haben,
wo jetzt die Laibacher Gradischer Vorstadt steht; Narses, Iusti-
nian's Feldherr, erweiterte und befestigte es. Seinen neuen Nahmen
Laib ach, lateinisch Labacum, hat es erst von den Franken gegen Ende
des 9. Jahrhunderts erhalten, die es ihrem Reiche einverleibten und
unter welchen es beträchtlich vergrößert wurde, obschon dieser Ort lange
noch nicht die Hauptstadt des Landes war. — Im Jahre 1416 war L.
schon eine ansehnliche Stadt und wurde wegen der Nachbarschaft der Tür-
ken und zur Abhaltung ihrer öfteren Einfälle befestiget, und ihr> (jetzt
wieder verschwundenen) Wehren noch zwischen 1475 bis 1521 bedeutend
vermehrt und verstärkt, womit man auch später noch bis 1549 fortfuhr,
um die Stadt gegen feindliche Angriffe zu sichern. Das landesfürstliche
Schloß auf dem Berge über der Stadt ist wahrscheinlich schon unter den
Krainburgischen Markgrafen zu bauen angefangen, worden; seine neuere
Befestigung erhielt es aber erst im 16. Jahrhundert. — Der-bekannte Lai-
bacher Congreß (s. Cong resse) wahrte vom 21. Jan. bis 12. May 1821.
--Topographie. L. besteht aus der innern Stadt und aus der St.
Peter-, Capuzmer-, Gradischer-, Pollaner- und Carlstädter-Vorstadt,
mit der Hünnerau, Krakall und Tyrnan, im Ganzen aus 966 Häusern mit
12,000 Einwohnern. — Die Stadt ist auf unebenem Boden erbaut und
hat unregelmäßige, enge Strasien, doch haben die Hauptplätze und
Hauvtstraßen ein vortreffliches Pflaster mit Trottoir, und fast überall
befinden sich Canäle zur Beförderung der Reinlichkeit. Der Domplalö
ist im Grunde nur eine Erweiterung der Domstiftsgasse; auch der Haupt-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie