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336 Lampi , Ioh . Bapt . Ritter v. (Sohn>
sche Große und lehrte 1798, kaiserlich belohnt/ wieder nach Wien zu-
rück/ wo er aufs Neue mit Bestellungen von hohen Häusern überhäuft
wurde und fortwährend reichlich Geld und Ruhm erntete. L.'s vielfaltige
Verdienste als Künstler und Bürger wurden auch höheren Orts gewür-
digt. 1798 erhob ihn Kaiser Franz sammt seinen Nachkommen in den
Reichsritterstand, 1799 ertheilte ihm der Wiener Magistrat das Ehren-
bürgerrecht der SradtWien, 1800 ernannte ihn diekönigl. schwedische
Kunstakademie in Stockholm zu ihrem Mitglied. Bey der feindli-
chen Invasion 1805 trug L./ als Hauplmann des akademischen Corps,
viel zur Rettung von Gemälden und anderem kaiserlichen Gute bey/ und er-
hielt deßhalb eine goldene Emaildose mit den Nahmenschiffern des Kai-
sers und der Kaiserinn zum Geschenk. 1806 wurde er zum Oberstwacht-
meister des oben erwähnten Corps ernannt. 1822 wurde L. mit Beybe-
haltung seines ganzen Gehaltes jubilirt/ ohne sich jedoch ganz von der
Kunst zurückzuziehen. Er starb den 11. Febr. 1830. Seine meisten Lei-
stungen waren im Portratfache, worin er es durch fleißiges Studium
zu einer bedeutenden Kunsthöhe brachte. Seine Portrats sind natur-
getreu/ geistreich im Ausdrucke des Charakters / treu in der Farbe,
seine Drapperien mit Geschmack behandelt und mit dem Costume voll-
kommen übereinstimmend. Er hat deren eine sehr große Anzahl gelie-
fert/ besonders erwähnenswerth. möchten außer bereits obengenannten
seyn: Kaiser Franz 1. von Osterreich/ in Lebensgröße im Toison-
Ornate; — die Erzherzoginnen Mar i a Anna und Elisabeth;
— Fürst Wenzel Kaunitz; — Gustav I I I . König von Schwe-
den;— Graf F r a n z von Säur au; — Graf Rudolph von
Czernin; — Kaiser Joseph I I . :c. An histor. Gemälden lieferte
er: Flucht derVestalinnen aus Rom; —Amor und Psyche; — der heil.
Bruno; — Maria Himmelfahrt :c. Noch sind L.'s hinterlassene vor-
treffliche Kunstsammlungen zu erwähnen, worunter eine Münzensamm-
lung von 7,000 Stücken, viele kostbare und seltene Medaillen und Mün-
zen enthaltend, sich befindet. '
Lamp i , Joh. Bapt. Ritter v . , Gohn des Vorigen, Hi-
storien- und Portraitmaler, war geboren zu Tr ient den 5. März
1775. Er kam mit seinem Vater nach Wien> besuchte die Akademie der
bildenden Künste und studirte sodann unter der Anleitung seines Vaters
weiter. 1796 ging er nach St . Petersburg, wo er durch 13 Iühre
blieb und mit Bestellungen überhäuft wurde. 1797 ernannte ihn die
dortige Akademie zum Ehrenmitglieds. Nach seiner Zurückkunft nach
Wien erhielt er auch 1313 das Diplom als Mitglied der Akademie der
bildenden Künste. Späterhin malte L. sämmtliche Regenten von Osterreich
für den magistvatischen Rathssaal zu W i e n , und ,wurde für die ge-
lungene Ausführung dieser Gemälde zum Ehrenbürger der Haupt- und
Residenzstadt ernannt. Unter semen zahlreichen Arbeiten, deren viele m
Rußland, Polen, England, Preußen :c. verbreitet sind, zeichnen sich
Vorzüglich aus: Eine ruhende Venus, in der kaiserl. Gemäldegallerie;
Fortuna, in der fürstl. L i echten st ei n'schen Gallerte befindlich; mehr-
mahlige, meistens lebensgroße .Abbildungen des Kaisers Franz I.;
Portrait des Freyherrn v. Sonnenfe ls , des Papstes Pius VI I
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie