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tigen öcole centrale, spater am Lyceum und inj Paris, verlegte sich
auf Philologie, fremde Sprachen, Dichtkunst, Philosophie und Juris-
prudenz, besonders aber auf Mathematik, und widmete seine übrige
Zeit der Erlernung der musikalischen Composition, und mehrerer, so,
wohl Saiten- als Blasinstrumente. Am Ende des Jahres 1806 ließ er
sich in Steyermark nieder, wo er seine Studien fortsetzte, und zum
Theil vollendete, lebte bis May 1809 in Gräb, dann bis 1813 groß-
tentheils in Wild haus bey Marburg, welche Besitzung seine Äl-
tern gekauft hatten, und bewohnt seither abwechselnd Wien, und die
untere Steyermark. Er hat sich als Comvonist, als Dichter und im Felde
der musikalischen Kritik mehrfach versucht. Seine deutschen und franzö-
sischen Gedichte und Aufsätze vermischten Inhaltes finden sich in mehreren
Taschenbüchern und Zeitschriften zerstreut. Die von I. R ossi Italie-
nisch gedichtete und von L. in Musik gesetzte Oper: Die Morlaken, hat
letzterer selbst deutsch übersetzt. Ebenso Rossini's Tancred, der in
Grätz, und Caraffa's Klausner, der auf dem k. k. Hofopern-
theater zu Wien aufgeführt wurde. Von seinen musikalischen Arbeiten
verdienen folgende besondere Erwähnung: Cantate, aufgeführt zuBrüs-
fe l bey der Preisvertheilung im Lyceum 1306."^—Margarethe oder die
Räuber, Oper in 1 Auszüge, aus dem Französischen vom Compo»
nisten selbst bearbeitet, gegeben zu Grätz 1814 und zu Wien 1319.
— Die Morlaken, Oper in 2 Aufzügen, gegeben zu Grätz 1817. —
Likussa, Oper in 2 Aufzügen, gegeben zu Brunn 1819. — Ein
Uhr, Melodram, gegeben zu Wien 1822. — Kätli, Oper in 1
Acte, gegeben auf dem k. k. Hofoperntheater zu Wien 1827.— Der
Mörder, Melodram.—Emmy Teels, Melodram.—Die beyden Ga-
leerensclaven, Melodram.— Der Löwe von Florenz, Melodram. —
Ouvertüre und Zwischenacte zu Czar Iwan von Caste l l i , für das k. k.
Hofburgtheater zu Wien. — Der schwarze. Abu, Melodram, welche
in dem Zeitraume von 1823 — 30 auf verschiedenen Bühnen Wien's
und Deutschlands gegeben wurden.— Große Symphonie in E-durindem
Gesellschafts-Concerte zu Wien aufgeführt. — Symphonie in C-dur
im Concert spjrituel zu Wien aufgeführt. — Mehrere Ouvertüren,
Solostücke für verschiedene Instrumente u.s. w. Im Stiche sind erschienen:
Drey Sonaten für Fortepiano und Violin; ein Trio für Fortepiano,
Clarinette oder Violin undVioloncell; eine Sonate für Fortepiano allein
im musee musical, ein Quintett für Fortepiano, Oboe, Clarinette,
Fagot und Horn (auch als Quartett mit Begleitung von Streichinstru-
menten arrangirt); mehrere Rondos und Variationen für Fortepiano;
große Variationen für die Violin mit Orchesterbegleitung; mehrere Lieder,
Gesangquartetten, vierhändige und andere Märsche, Tänze u.s. w. Seit
1330 hat L. seine Zeit fast ausschließlich der Leitung des Conservatoriums
der Musik zu Wien gewidmet, dessen Vorsteher er gegenwärtig noch
ist. In Ign. Ieitteles ästhetisches Lexicon, Wie l 1335, hat ö. die
musikalischen Artikel geliefert, die sich durch Kenntniß und Geist, so
wie durch geschmackvolle und gewandte Behandlung auszeichnen.
Lanschitz, ungar. Marktflecken im Presiburqer Comitar, auf
einem Hügel in einer schönen Ebene, mit einem grast. Eszterhazy-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie