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L. a n s e e. — H. a s c y. 363
schen Schlosse, worin eine Bibliothek und schone Ühlgemalde sehens,
werth sind, und einem herrlichen Garten, indem man von einem Hü«
gel eine sehr schöne Aussicht hat.
Lansee (Landser), ungar. Marktflecken im Odenburger Comi-
tat, mit einer kathol. Pfarre, einer Iudensynagoge und einem fürstl.
Eszterhäz y'schen Schlosse auf einem hohen Berge, welches durch dop-
pelte Schanzgräben befestigt ist. Die Camaldulenser hatten zu 3. ihre
Eremitage.
Lansius, Thom., Dr. beyder Rechte und Professor der Rechts-
wissenschaft zu Tübingen, einer der größten Rechtsgelehrten seiner
Zeit, war geboren den 16. Febr. 1577 zu Bergen in,Österreich ob der
Enns. Nachdem er zu Linz seine Vorstudien vollendet hatte, bezog er
die Universität zu Tübingen, dann jene zu Marburg, wo er um
1610 den Doctorgrad erhielt. Hierauf bereiste er ganz Italien, Deutsch-
land, die Niederlande, Englqnd und Frankreich, und machte mit allen
großen Rechtsgelehrten dieser Lander Bekanntschaft. Mit großen Kennt-
nissen bereichert, erhielt L. nach seiner Rückkehr eine Lehrkanzel der
Rechtswissenschaft zu Tübingen. An dieser Stelle trug er durch Vor-
trag und zahlreich gediegene Schriften zur bessern Entwicklung der Rechts-
ansichten in Deutschland ungemein viel bey, und bezeigte sich sowohl durch
seine unermüdliche Thätigkeit als auch durch seinen vortrefflichen morali-
schen Charakter der allgemeinen Verehrung würdig, die er auch im ho-
hen Grade genoß. Er starb zu Tübingen den 22. Dec. 1657.
Lanzendorf, s. Maria-Lanzendorf und Mitter-Lan-
zendorf.
Läpos-Bänya, ungar. Dorf im Szathmärer Comitat, hat
eine Kupferrohschmelzhütte, in welche alle in I l loba und Miszt-
Banya gewonnenen Kupfererze, dann andere geringhaltige Silbererze
und Schliche geführt werden.
Lascy (Lacy), Franz Moriz Reichsgraf v., Ritter des
goldenen Vließes, Großkreuz und Kanzler des Maria Theresien-Or-
dens, k. k. geheimer Rath, Staats- und Conferenz-Minister, Feld-
marschall und Inhaber eines Cürassier-Regimentes, wurde geboren zu
Petersburg den 21. Ott. 1725, aus einem der edelsten normannischen
Geschlechter, welche einst Wilhelm dem Eroberer nach England
gefolgt waren. Sein Vater, P et er Graf v. L., war russischer Feld-
marschall. L. verließ jedoch Rusiland schon im 10. Jahre und wurde an-
fänglich zu Liegnitz in Schlesien, dann in Wien erzogen. 1741 er-
nannte ihn die Kaiserinn Maria Theresia zu ihrem Kammerherrn,
1743 trat L. in österr. Kriegsdienste und machte 1744 feinen ersten Feld-
zug in Italien als Adjutant des Generals Orafen von Browne. Nach
der Schlacht bey B e let ri wurde L. zum Hauptmann ernannt, wohnte
1745 dem Feldzuge gegen Preußen und den Schlachten beyStrigau,
Trautenau und Kesselsdorf bey, 1746 focht L. in Italien und
wurde nach der Schlacht bey Piacenza zum Major befördert, ferner
war er bey der Schlacht bey Tidone, und der Einnahme vonGenua.
1748 befand er sich mit einem Bataillon von Browne in Mastricht
während der Belagerung dieserFestung. 1749 wurde L.Oberstlieutenant,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie