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AM M is l i bo r z i y . — M i s l i w cczek.
Illyrien geboren, und zuLaibach erzogen. Die auf dem dortigen Lyceum
zwischen denSrudirenden derPhi!osophie üblichen logischen Dissertationen
gaben die erste Veranlassung zu seinem „Grundriß einer Totalgrund-
mathesis," welcher Gegenstand ihn durch die ganze fernere Lebenszeit
vorzüglich beschäftigte. Nach vollendeten philosoph. Studien 1780, wid-
mete er sich 1781 und 1782 den theologischen, hierauf verfügte er sich nach
Wien, um sich dcm Studium der Medicin zu widmen, nachdem er das
Vorhaben, sich d«r Astronomie berufsmäßig zuzuwenden, aufgegeben.
Nach abgelegten strengenPrüfungen 1787 ward erDoctor derMedicin, Ulih
kurz darauf durch Quar in besoldeter Sccundar-Arzt am Wiener allgem.
Krankenhause. 1791 erhielt er das stadtische Physicar zu Güns in Un-
garn, 18lO beriefen ihn die Stande Steyermarks als Baddirector nach
Tobelbad nächst Grätz, und 1815 das Landesgubernium alAsuppliren-
den Professor der Philosophie, in welchem Amte er sich den Wintercurs
hindurch fruchtbringend und zur allgemeinen Zufriedenheit in G rätz
verwendete. 3819 legte er die seinem vorgerückten Alter schon beschwerliche.
Stelle des Baddirectors ab, und verfügte sich nach Wien, um sich der
Herausgabe seiner Werke mit Muße widmen zu können, von denen bis
jetzt erschienen sind: „Grundriß einer Totalgrunomathesis." Wien 1818.
(Jetzt ist das Buch betitelt: Pan - Ideo - Mettie M-Ideen - Meß-
tunst^ und der Verfasser beabsichtigt alle' Gelehrten a^f die Errichtung
von Lehranstalten für diese Meßkunst aufmerksam zu machen.) — Entde-
ckung der einzig möglichen totalen Grundwissenschaft, als 2. Band der
Totalgrundmathesis, Wien 1825, enthält die Urlebens-Horizonten-
Meßkunst und die Urlebens - Asymptoten -.Meßkunst. In einem 3.
Bande verspricht er nach einem hinlänglichen Bekanntwerden der ersteren,
noch die Urlebens-Sphäroiden-Meßkunst herauszugeben. Über M. und
seine Werke schrieb Daniel v. Mottyassovszky: Historia Hlis-
levana« invontionis panbasomatneseos. Wien 1826.
Misliborzitz, mähr. Marktflecken im Znaymer Kreise, Hauptort
einer gräfl. Iof . Taaffe'schen Herrschaft, nahe bey I arme ritz, hat
ein Schloß und' eine vortreffliche Pfianzenschule, vorzüglich von Blumen.
Misliweczck, Ios., ausgezeichneter Tonsetzer, geb. zuPrag den
9. März 1737. Nach zurückgelegter Philosophie übernahm er als gelernter
Müller die väterliche Mühle, die er dann seinem Bruder überließ, und
seiner Neigung folgte. Da er ohnehin die Violine mit vieler Geschick-
lichkeit spielte, nahm er anfänglich bey Franz Ioh. H ab ermann im
Contrapuncte Unterricht, dann bey Ios.S eg e rt, Organisten an derThein-
kirche in P r a g , bey dem er so schnelle Fortschritte machte, dasi seine
ersten herausgegebenen 6 Symphonien mit allgemeinem Beyfalle auf-
genommen wurden. Er reiste sodann 1763 nach Venedig, nahm bey
Pescetti in Recitativen Unterricht, ging nachParma, und schrieb da sei-
ne erste Oper; er reiste mit dem neapolitanischen Gesandten nach Neapel,
verfertigte zum Nahmensfeste des Königs seinen Vellerosonte, und so
wie ihn da der Hof, der Adel und die größten Meister bewunderten, warf
man zu Venedig Sonetten aus, als diese Oper dort aufgeführt wurde.
Man nannte ihn insgemein U Voemo, und ganz Italien huldigte seinem
Talente. Tur in , Ma i land , Venedig, Florenz, Par ia ,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie