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Mitterpacker. —Mittheilungen der k. k. m.-schles. Ges. lc. U93
Mitterpacher v. Mitterburg, Ludw., Abt des heil. Gei-
stes von Mono stör, Doctor der Philosophie, Professor der Naturge-
schichte, Technologie und Landwirthschaft an der ko'nigl. Pesther Univer-
sität, Senior der philosophischen Facultat :c., wurde den 25. Aug. 1734
zu Boly im Baranyer Comitat geboren. 1743 bezog er das Gym-
nasium zu Fünfkirchen; 1749 trat er in den Orden der Jesui-
ten; 1755 docirte er als Magister im Gymnasium zu öden bürg die
Anfangsgründe der lateinischen Sprache, wurde aber bald von seinen
Obern, zur zweyjahrigen Wiederholung der mathematischen Wissenschaf-
ten, nach Wien abgerufen, eine Begünstigung, auf die nur ausgezeich-
net talentvolle Mitglieder des Ordens Anspruch machen durften. 1753 lehrte
er dann die Rhetorik auf dem Gymnasium zu Raab. Im folgenden
Jahre kam er abermahls nach Wien, studirte nun daselbst 4 Jahre hin-
durch die Theologie, erhielt dann die Präfectenstelle im dortigen Paz-
maneum, und behielt diese bis 1762. In diesem Jahre empfing er di5
Priesterweihe und nahm die Hofmeisterstelle bey dem jungen Fürsten
Ludw. v. Batthyany an, der seiner Leitung im k. k. Theresianum zu
Wien anvertraut wurde, wobey er zugleich Catechet des Instituts war.
1763—74 lehrte er im Theresianum Philosophie und übernahm dann
ebendaselbst das Lehramt der Landwirthschaft, die er in deutscher Spra-
che vortrug. Als nun die königl. ungar. Universität von Tyrnau nach
Ofen übersetzt ward, erhielt er dahin den Ruf als Professor der Oco-
nomie, Durch Gründlichkeit und Klarheit zeichneten sich seine stark be-
suchten mündlichen Vorträge aus, und diese Eigenschaften machen auch
seine Schriften so lehrreich und schätzbar. Er las und sprach die vorzüg-
lichsten Sprachen Europa's und verstand auch das Altgriechische vollkom-
men. Seine lateinische Schreibart gleicht jener des Co l um el la in der
Präcision und Eleganz. Er war derBonnet Ungarns. M. starb zuPest h
den25. Iuly 1314. Folgende Schriften sind von ihm erschienen : Natur-
geschichte der Erdkugel, Wien 1774. — Physikalische Astronomie, eb.
1775. — El^menta rei rusticae, in usum Academiarum regni
Hungariae, 2 Thle. Ofen 1777; in italienischer Übersetzung, Mai-
land 1734. —^ Iter per Poseganam provinciam slavoniae, ed.
1734 (Dieses Werk hat M. in Gemeinschaft mitPiller, damahligem
Professor der Naturgeschichte, zu Pesth bearbeitet). — Physikalische
Erdbeschreibung, Wien 1739. — prima« lineae historiae naturalis,
Ofen 1795. —- Compendium nistoriae naturalis, eb. 1799. —
Praelectiones tecnnnlogicae, eb. 1799.
Mitterslll, oberosterr. Marktstecken im Salzburger Kreise mit
550 Einwohnern, ist der Hauptort des Oberpinzgau und wird, da er
ganz von ungesunden Sümpfen umgeben ist, von den Pinzgauern das
kleine Ven edig genannt.
Mittheilungen aus Wien, s. Ermin.
Mittheilungen der k. k. mähr. - schles. Gesellschaft zur
Beförderung des Ackerbaues, der Natur und Landeskunde in
Brunn, redigirt von I. C. Lauer, Secretär der Gesellschaft; eine
gemeinnützige, alle Zweige der Landwirthschaft und deren wissenschaftli-
che Hülfsfächer, Naturkunde, Chemie, Technologie n. umfassende.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie