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698 Moldau. — Molitor.
Edinburgh besuchte, wo er sich mit seinem frühern Freunde dem Pro-
fessor Ja meson mir Untersuchungen und Vergleichungen ihrer Ansich-
ten beschäftigte. Bald darauf bereiste M. auch die schottischen Hochlande;
bey seiner Zurückkunft nach Edinburgh fand er den Ruf zur Pro-
fessur der Mineralogie in Freyberg, welchen M. mit Bewilligung
des Erzherzogs Johann annahm, und dieses Lehramt imHerbste 1818
antrat. Seit 1826 befindet sich M. als Professor der Mineralogie an
der Universität z'. Wien. 1835 ward er zum k. k. Bergrath ernannt.
Seine vorzüglichsten Schriften sind: Versuch einer Elementarmethode,
zur naturhistorischen Bestimmung und Erkenntniß der Fossilien, Wien
1813. — Die Charaktere der Classen, Ordnungen, Geschlechter und
Arten, oder die Characteristik des naturhistorischen Mineralsystems,
Dresden 1320, 2. Auflage 1322. — Grundriß der Mmeralogie,
2 Thlc. eb. 1322—24. — Anfangsgründe der Naturgeschichte des Mi-
neralreichs, mit Kupf. Wien 1832. — Lehrbuch der Mineralogie, eb.
1835. Außerdem schrieb M. mehrere Aufsätze über mineralogische
Gegenstande für die Ephemeriden von Mo l l und in andere Blatter.
Seine naturhistorische Methode der Mineralogie, so w^e seine Zusam-
menstellung der Fossilien sind die allgemein anerkanntesten Systeme die-
ser Wissenschaft in neuerer Zeit.
Mo ldau , böhmischer Fluß, entspringt im Böhmerwalde am
schwarzen Berge, strömt anfänglich in starkem Falle südöstlich bis Ro-
senberg und wendet sich dann nördlich bis Meln ik , wo er, nachdem
er das Königreich in einer Strecke von 6l) Meilen durchwassert hat, in
die Elbe fallt. In den obern Gegenden wird die M. nach starkem Regen
stets trubgelb und rauscht meist zwischen hohen steilen Felsen dahin, an
welchen sie bey anbrechendem Frühlinge die mit sich führenden Eismas-
sen in tobendem Grimme zerschellt. Bey ihrem Eintritt in die Elbe ist
sie eben so wasserreich wie diese, und da sie zudem in der Normalrich-
tung des größten Theiles vom Elbelauf liegt, so erscheint die Elbe bey-
nahe als Zufluß der M. und der Nahme der Letzteren sollte eigentlich
Nahine des ganzen Stromes werden. Ihre Länge beträgt von Bud-
weis bis Prag 27, von Prag bis Meln ik 7 deutsche Meilen, ihre
Breite betragt in Prag 250—86 Schritt, die Höhe des Wasserspiegels
beyKrum mau 151l Wiener Fuß und an der Brücke in Prag 496
Fuß, nach Hallaschka, über dem Meere. Sie ist bereits bey Bud-
weis schiffbar und trägt Lasten von 2—300 Ctr. Zur Verbindung der
M. mit der Donau und den dadurch erleichternden Handelsverkehr wurde
die Eisenbahn von Bu dw eis bis über Linz hinaus errichtet.
MoldautclN, böym. Städtchen im Budweiser Kreise, am rechten
Ufer der Moldau, mit 2,900 Einwohnern, einem erzbischöfl. Schlosse,
nicht unbedeutender Schifffahrt und guten Märkten.
Mol i tor , Mar t in v. , Mitglied der k. k. Akademie der bilden-
den Künste, Landschaftsmaler und Zeichner, war geboren zu Wien
den 20. Februar 1759. Unter der Leitung Christ ian B r an d's wid-
mete er sich der Kunst, und machte bald gute Fortschritte. Besondere
Lust zeigte er zur Landschaftsmalerey, wofür er auch die meisten Talente
besaß. Eifer, Fleiß und Aufmunterung, an welch' letzterer es nicht
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie