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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 714 -
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Seite - 714 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3

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Mozart, Uiolfgang Amadeus. begann nun, dem Kleinen Unterricht in der Violine zu geben, und er schritt im Spielen derselben so schnell vor, als es beym Claviere der Fall gewesen war. Trotz der täglichen Bewunderung und des Lobpreisens der Menschen über seine Geschicklichkeit, blieb M. doch das bescheidenste Kind. Im Iuny 1763, also in M.'s 7. Jahre, unternahm die M.'sche Familie die erste große Reise. Es ging zuerst nach München, wo M. ein Concert auf der Violine vor dem Churfürsten spielte. Er präambulirte dazu zur allgemeinen Verwunderung, aus dem Kopf. In Augsburg, 3)?an- heim, Frankfurt a. M./ Mainz, Coblenz, Köln, Aachen und Brüssel gaben die Kinder entweder musikalische Akademien für das Publicum, oder spielten bey verschiedenen Großen mit ausgezeichnetem Beyfall. Im November kamen sie in Paris an. Sie ließen sich vor der königl. Familie zu Versail les hören.. Auch spielte M. in der dortigen Capelle vor dem Hofe die Orgel. Für das Publicum gaben sie zwey große Akademien in einem Privattheater. Sie fanden hiev besonders gün- stige Aufnahme. Gleich nach der Ankunft waren der Vater und die beyden Kinder in Kupfer gestochen worden, und die Auflage war schnell vergriffen, so daß eine zweyte nöthig wurde. Auch wurde die Familie überall auf's ehrenvollste behandelt. M. verfertigte hier in seinem 7. Jahre seine beyden ersten Werke. Das erste dedicirts er der Madame Victoire, der zweyten Tochter des Königs; das andere der Gräfinn Tesse. Beyde Stücke wurden in Paris gestochen. — Nachdem sich die Familie 21 Wochen in Paris aufgehalten hatte, reiste sie am 10. April 1764 über Calais nach England, wo sie sich bis in die Mitte des folgenden Jahres aufhielt. Am 24. desselben Monaths ließen sich die Kinder vor dem König und der Königinn hören; eben so wieder im folgenden Monath, wo M. auch die Orgel vor dem Könige spielte. Sein Orgelspiel wurde mit noch größerer Bewunderung aufgenommen, als sein Clavierspiel. Die Kinder gaben nun eine große Musik, wobey alle Symphonien von derComposition M.'s waren, zu ihrem Vortheile, eine andere zum Nutzen des Hospitals der Wöchnerinnen. Der König und die Königinn spra- chen mit der Familie deutsch. Der König empfahl aber besonders dem Knaben, während seines Aufenthalts in England auch englisch zu lernen. Als die Kinder noch einmahl vor der königl. Familie spielen mußten, redete sie der König wieder in deutscher»Sprache an, M. aber antwortete zur größten Überraschung und Freude des Monarchen in englischer. In andern großen Häusern spielten die Kinder Concerte, zusammen auf 2 Clavieren, die besondern Beyfall erweckten. Auch sang der Knabe Arien mit einer Empfindung, die ebenfalls Bewunderung erregte. — In Paris und in London legte man ihm verschiedene schwere Stücke von Bach/ Händel und andern Meistern vor, die er nicht nur vom Blatt spielte, sondern auch aufs erste Mahl schon in dem angemessenen Tacte und mit aller Nettigkeit vortrug. Während des Aufenthalts in England, folglich im 3. Jahre M.'s, componirte er 6 Sonaten, die er in London stechen ließ, und der Königinn widmete. — Im Iuly 1765 fuhr die Familie wieder nach Calais über, und reiste durch Flandern, wo M. sich häufig auf den Orgeln der Klosterkirchen und der Cnhedralen hören ließ. — Nach einer im Haag überstandenen schweren Krankheit war M.'s erste
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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