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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 715 -
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Mozar t , w o l f g a n g Amadeus. 7l5 Arbeit, daß er 6 Sonetten für das Clavier setzte, und mit einer Zuschrift an die Prinzessinn von Nassau-Weilburg stechen ließ. Anfangs 1766 brachte die Familie 4 Wochen in Amsterdam zu. Von Amster- dam rief sie das Installationsfest des Prinzen von Oranien wieder in den Haag. M. setzte für diese Festlichkeit ein Quodlibet für alle In- strumente, und verschiedene Variationen. Darauf componirte er einige Arien für die Prinzessinn. Vom Haag ging die Reise wieder nach Par is , und dann wurde die Straße über Lyon und durch die Schweiz zum Weg nach derHeimath eingeschlagen.—In München sang der Chur« fürst dem Knaben ein Thema vor, daß er es sogleich ausgeführt zuPapier setze. Er that es in Gegenwart des Churfürsten, ohne sich dazu einer Geige zu bedienen. Als er fertig war, spielte er es so vortrefflich, daß der Churfürst, und jeder, der es horte,' in Erstaunen gesetzt wurde. — Nach einer Ab- wesenheit von länger als 3 Jahren, kam die Familie am Ende des Nov. 1766 wieder zu Salzburg, an, und blieb daselbst bis zum Herbst des folgenden Jahres. M. schritt unterdessen durch stetes Studium dem Ziele der Vollkommenheit, das er so bald erreichte, näher. — 1763 spielten die Kinder in Wien vor dem Kaiser Joseph. Der Monarch traute der Geschicklichkeit des Knaben gleich so viel zu, daß er ihm den Auftrag gab, die Opera buäa: Finta semplice in Musik zu setzen. Es geschah, und der Capellmeister H asse und Metastasio bewunderten das Werk; es wurde jedoch nie aufgeführt. Bey den Capellmeistern Bo no und Hasse, bey dem Dichter Me tastasio, dem Herzoge von Braganza , dem Fürsten Kaunitz und Andern ließ der Vater nach Gefallen italienische Arien wählen, zu denen der Sohn in Gegenwart der Wählenden die Musik mit allen Instrumenten setzte. — Es sollte eben die Waisenhauskirche eingeweihet werden, und M. setzte dazu das Amt, das Offenorium und ein Trompetenconcert. Als lIjähriger Knabe dirigirte er diese feyerliche Musik in Gegenwart des kaiserl. Hofes. Das Jahr 1769 brachte die Familie bis zum December wieder in Salzburg zu. M. wurde in dieser Zeit, also in seinem 13. Jahre, Concertmeister beym salzburg. Hoforchester. Im December dieses Jahres trat der Vater mit M. allein eine Reise nach Italien an. Hatte M. in andern Lan- dern die ausgezeichneteste Aufnahme gefunden, so wurde seiner Erscheinung in Italien, wo Musik wie im eigenen Boden gedeiht, und Kunst unter die ersten Verdienste gezahlt wird, mir noch mehr Enthusiasmus gehul- digt. Er componirte in M a i l a n d Verschiedenes, erntete unbe- schreiblichen Beyfall, und erhielt die Scrictura zur ersten Oper für den Carneoal 1771. In Bologna setzte M..den großenContrapunctisten Parer Maestro Mar t i n i dadurch, daß er über jedes Fugen-Thema, welches dieser hinschrieb, die dazu gehörigen Ixizposta nach dem Rigore modi angab, und die Fuge augenblicklich auf dem Claviere ausführte, in das höchste Erstaunen. — In Florenz vermehrte es nicht weniger die Bewunderung, daß der junge Künstler die schwersten Fugen und The- ma, welche ihm der dortige Musikdireccor und tüchtige Contrapuncrist, Marchese L ignev i l l e , vorlegte, sogleich vom Blatt spielte. Er machte in Florenz eine Bekanntschaft mit einem Knaben aus einem sehr reichen Hause in England, Thomas Linley, die ihm bis zum
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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