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726 Müller, seinr. Friedr. — Müller, Ioh. seinr. Fr.
versetzt, von wo er 1778 zum Thesaurariatsrath in Siebenbürgen be-
fördert, und nach (durch Kaiser Joseph II.) aufgehobenem Thesaura-
riate zum Oberinspector und Chef des gesammten siebenbürgischen
Berg-, Hütten- und Salinenwesens ernannt wurde. Für seine auf
diesem Gebiethe bewahrren Kenntnisse und für die, sowohl im Ba-
nale, als auch in Tyrol und Siebenbürgen, um ein Nahmhaftes,
mittelst der von ihm eingeführten verbesserten Manipulations-Vor-
richtungen, erhöhten Staatseinkünfte, wurde er 1783 zum wirklichen
k. k. Gubernialrath ernannt, und in den Ritterstand von Kaiser Jo-
seph I I . erhoben. 1795 erhielt er das siebenbürgische Indigenat.
1793 wurde er bey dem wieder errichteten Thesaurariate in Siebenbür-
gen zum w'M. Hofrath befördert, und 1302 zur Hofstelle in Wien
berufen. 1318 wurde er auf sein Ansuchen in den Muhestand versetzt,
aber nur so, daß er von dem Referate enthoben war, jedoch den
Rachssitzungen beyzuwohnen hatte, um durch seine auf dem Gebiethe
des Bergwesens gesammelten, umfassenden und gründlichen Kenntnisse
dem Staate noch ferner nützlich zu bleiben. Zugleich erhielt er, zum
Beweise der Anerkennung seiner wichtigen Dienstleistungen, das Ritter-
kreuz des königl. ungar. St. Stephan-Ordens, und 1820 den Frey-
herrnstand. — Berühmt durch mehrere auf das Berg- und Hüttenwe-
sen, auf Chemie und Mineralogie einschlagende, im Druck herausge-
gebene Werke, hat sich M. ein bleibendes Denkmahl errichtet. In der
Mineralogie machte er mehrere Entdeckungen. Nach ihm wird, der Hya-
lith (eine Opalart) von einigen Mineralogen „Müller'sches Glas" ge-
nannt. 1778 entdeckte er in Tyrol den Turmalin (einen electrischen
Schort) und 1733 in Siebenbürge« ein neues Metall' in einer goldrei-
chen Erzart, welches in der Folge Tellur, von einigen Syloan (als
Anspielung auf den Fundort Siebenbürgens, Transylvania) genannt
wurde. M. starb in dem hohen Oreisenalter von 36Jahren den 12. Oct.
1326, nachdem er dem Staate 62 Jahre lang gedient hatte. Er schrieb:
Nachricht von den i". Tyrol entdeckten Turmalinen, Wien 1778. —
Versuch mit dem in der Grube Mariahülf in dem Gebirge Farynberg
bey Salutna vorkommenden vermeinten gediegenen Spießglaskönig; in
Born's physik. Arbeiten der eintrachtigen Freunde in Wien, 1. Jahrg.,
1. Quart. 1733. Fortsetzung eb. 2. Quart. 1783, und 3. Quart.
1734, — Nachrichten von den Golderzen aus Maghag in Siebenbür-
gen, eb. 2. Quart. 1783. — Mineralgeschichte der Ooldbergwerke in
dem Vöröspataker Gebirge Siebenbürgens; in der Bergbaukunde,
1. Bd. Wien 1739.
Müller, Heinr. Friedr., vrivil. Kunsthändler in Wien seit
1811, beschäftigt sich hauptsächtlich mit seinem eigenen sehr reichhaltigen
Verlag an Bilderbüchern, Gesellschaftsspielen, Stickmustern :c. Außer-
dem findet man bey ihm auch Kupferstiche, Lithographien, Landcharten,
Musikalien, Papiere und Zeichnungsmaterialien. M. macht sehr bedeu-
tende Geschäfte, besonders in das Ausland. Er ist auch bey dem Künst-
verein (s. d.) mit anspruchloser Bemühung wirksam.
Müller, Joh. Heinr. Friedr., k.k, Hofschauspieler, undDirector
des deutschen Singspiels in Wien, war geb. den 30. Febr. 1738 zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie