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73l Münz- und Antiken-Cabiyet, k. k.
demReisendenBelzoni aus den Ruinen von K arn ak (Theben) gegra-
ben, diese Statuen aus Granit gehören zu den ältesten in Europa be-
findlichen Monumenten, dattn der große Mumiensärkophag-Deckel einer
ägyptischen Pharaone, ebenfalls aus. Granit mit Hieroglyphen, endlich
nock mehrere Meilenzeiger, Säulenrümpfe, Orälsteine ic. mit, römi-
schen Inschriften, welche theils m Niederösterreich beyM i e n, theils in an«
dern österr.Provinzen ausgegraben wurden. Der Eingangssäal.lund einZity.»
tnerdes eigentlichenM. u. HC.enthalt sämmtliche« Münzkästen> 18ander
Zahl, von deren Inhalt unten die Rede seyn wird, dann in 2 Quer-
schränken unter Glas eine höchst schatzbare Sammlung kleiner antiker
Monumente von Bronze, Elfenbein, Thon :c., so z. B. chirurgische
Instrumente der Älren, Gewichfe, Kleiderspangen, Ringe, Waffen-
siücke, Armillen, Strigiles:c. Eiii Zimmer enthalt die Funde aus
Gold und Silber im Bereiche des österr.'Kaiftrthums, worunter Idole,
Helme, Candelaber. Hier befindet sich auch die unschätzbare große Schale
aus Ägat-Onyx aus«inenz Mtucke, 23Z Zoll im Durchmesser/ aus dem
BrautschatzeM ariens von Burgund. .EMich enthalt dieses Zimmer noch
sehr interessanten Frauenschmuck in Gold und Silber) dann eine Anzahl
kleiner, wohl erhaltener und-durch Kunstwerth ausgezeichneter Bronze-
ßgürchen,, Lampen und andere Gefäße. Manches dieser Figürchen er-
halt uns unstreitig eine deutliche Vorstellung von verloren gegangenen
Meisterwerken der berühmtesten Künstler des Alterthums. In den weiteren
Zimmern sind die kostbaren antiken und modernen Eameen, und die in
threr Arremzigen Onyx-Gefäße verwahrt, deren einzelne Beschreibung
unter so vielem Vortrefflichen Und Kostbaren hier zu weit führen würde.
Von ersteren ist vorzugsweise iu erwähnen: Der große Camee mit der
sogenannten Apotheose des Kaisers August, eigentlich dieser Kaiser mit
seiner Familie, der prächtige Adler, der Onyx mit dem Brustbilde Ale-
xand er's des Großen mit seiner Gemahlinn jc./Der sogenannte
Vasensaal ist endlich zur Aufbewahrung der überaus reichen und aus-
gesuchten Sammlung altgriechischer und etruskifcher (eigentlich griechi-
scher) Vasen bestimmt, gegen 1,300 an der Zahl, worunter sich auch
die berühmte Vasen-Sammlung befindet, welche Graf Anton Lam«
berg (s. d.) als Gesandter in Neapel sammelte Znd dem Cabinete
käuflich überließ.—"- Das in 2Zimmern befindliche Münz-und Medaillen«
cabinet enthält über 150,000 Stücke, worunter 86,000 antike griechi-
sche und römische, bey 2,000 St. orientalische, 16,000 Medaillen und
Thaler, 44,000 Ducaten und Groschen, und über 2,500 Medaillett
in Bronze. Die Sammlung der antiken Medaillen ist durch Zahl, Aus-
wahl und Seltenheit der Stücke sehr bedeutend. Zu dem schon früher
bestandenen Vorrathe kamen 1773 die Granelli'sche, und spater,
theils durch Ankauf, theils durch aniere Verfügungen des Kaisers Jo-
seph I I . auch noch die Sammlungen des Grafen Ariost i , des Prin-
zen von Lothringen, jene von Ambras, von der Windhag'schen
Bibliothek und eine beträchtliche Zahl seltener Stücke, welche der da-
mahlige Internuntius an der ottoman. Pforte, Freyh. v. Herb ert, in
Constantinop el für das Cabinet kaufte. In neuester Zeit wurde
diese Sammlung von dem jüngst verstorbenen Kaiser Franzl . durch den
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie