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738 Murray. — Museum der Naturgeschichte in Wien.
b erg'sches montanistisches Oberverwesamt, welches über die füvstl. Eisen-
und Stahlwerke (aus 4 Eisenhämmern, 1 Schmelzofen und Eisenstreck-
hammer, dann 1 Zainhammer und Drahtzuge bestehend), die Aufsicht
führt. Auch besteht hier noch ein Privateisenhammer, der unter dem Nah-
men Brixenhamwer in der Gegend bekannt ist. Der größte Theil der
Stadt liegt am linken Ufer der Mur, am Fuße eines Hügels, auf wel-
chem das fürstl. Schloß Ober-Murau steht, nur ein kleiner Theil ist am
rechten Ufer unter der Feste Grünfels angebaut. Das Schloß Ober-
Murau ist schön und groß, hat mehrere vortreffliche Felsenkeller, und
einen mit der Mur in gleicher Tiefe stehenden Ziehbrunnen; von dem
dabey befindlichen Oarten genießt man eine herrliche Aussicht über die
Stadt und die Gegend umher. In der execrirten Kirche des herrschaftlichen
Hospitales St.Elisabeth befindet sich ein sehenswerthes, ausAlabaster
und schwarzem Marmor gearbeitetes, Grabmahl mit sieben eingehauenen
Wapenschilden. Ostlich von M. liegt die ehemahlige Wallfahrtscapells
Saurau auf dem Platze des uralten gleichnahmigen Stammschlosses
dieser berühmten steyermärk. Familie. Südwestlich in einer wildschauer-
lichen Gegend, Turrachgenannt, sind mehrere schauerliche Höhlen in der
Stangalpe, die fürchterlichste ist die sogenannte Freymannsgrube. Auf
den Gebirgen in der Gegend wird Glaserz, in dem Turrachersee und
dem Biesingersee werden Salmlinge gefunden.
Murray, Ios., Graf v., Ritter des Maria Theresien-Ordens,
k. k. geh. Rath, Feldzeugmeister und Inhaber eines Infanterie-Regiments,
1713 geboren, war aus einer sehr alten Familie entsprossen, die einst in
Schottland das Tullbardinische Volk beherrschte, und trat 1733 als Fähn-
rich im Regiments Alt-Ligne inkaiserl. Dienste. Er wurde 1757, zur
Belohnung seines, in der am 6. May bey Prag vorgefallenen Schlacht
bezeigten muthvollen Benehmens, zum Obersten des Infanterie-Regi-
ments Lasrios, und 1758 zum Generalmajor ernannt; erhielt 1760
das Theresienkreuz, sodann aber nach geschlossenem Frieden 1766 die Be-
stimmung zum Unterinspecteur der gesammten in den Niederlanden ge-
standenen Infanterie. 1767 ward er Feldmarschall-Lieutenant, 1763
Inhaber des d'Arberg'schen Infanterie-Regiments. Sodann gelangte
er 1780 zur Stelle eines General-Commandanten der gesammten kais.
Truppen in den Niederlanden, und zugleich zur geh. Rathswürde. 1737
wurde er Feldzeugmeister, und im Iuly desselben Jahres ad interim
Gouverneur und Capitan-General-Lieutenant in den Niederlanden.
Endlich aber ward er nach Beseitigung der Unruhen in diesem Lande, mit
seiner ganzen Feldzeugmeisters-Gage in den Ruhestand versetzr. Er starb
den 5. Iuny 1302, 84 Jahre alt.
Mursberg, oberösterr. Dorf im Mühlkreise, betreibt ein Stein-
kohlen - und Alaunbergwerk, aus welchem 1324, 6,104 Centner
Steinkohlen, 9,156 Centner Alaunerz und 464 Centner Alaun erbeutet
wurden.
Museen, s. Landesmuseen.
Museum der Naturgeschichte inwicn, s. Naturalien-Ca-
binet, k. f., in U)ien.<
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie