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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 741 -
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M u s i k . Hinsicht, sowohl was die aufgeführten Opern als ihre Ausführung be- trifft, mittelmäßigen italienischen Oper augenscheinlich bewies. Nicht zu läugnen ist es auch, daß man den Talenten eines St rauß und La li- tt er, welche in letzterer Zeit die Tanzmusik auf eine bisher nicht geahn- te Höhe gebracht haben, zu viel Aufmerksamkeit schenkte, was eben auch nicht für tüchtige Musikbildung spricht. Aber der Sinn für Tonkunst ist so allgemein, daß auch ernste Werke, wenn sie gehörig aufgeführt wer- den, sich eines zahlreichen, gewählten und theilnehmenden Publicums erfreuen, eine durch die Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde, durch die Aufführung desH ändel'schen Belsazer's und besonders durch die Concerts spirituels erwiesene Behauptung. Übrigens hört man jetzt in Wien überall Musik, sie verfolgt den Spaziergänger selbst in die ländliche Einsamkeit, und es scheint, die Freude könne nicht gedeihen, wo nicht Tone erschallen. In neuester Zeit haben sich allerdings dieOrchester- krafre bedeutend gehoben und was einst für schwer galt, wird jetzt mit Leichtigkeit ausgeführt, eine Folge der beinern, einfachern Lehrmetho^ den; nichts desto weniger muß aus diesem Übermaße Übersättigung ent- stehen; man will nur das Beste und selbst dieses nur auf Minuten, wenn nicht Mode oder ächter Kunstsinn es anders bestimmen. Der Musikanstal- ten besitzt Wien sehr viele. Die Gesellschaft der Musikfreunde desösterr. Kaiserstaates (s. d.) hat eins sehr große Sammlung von Musikalien und theoretischen Werken über Tonkunst, sie gibt jährlich 4 große Concerte im großen Redoutensaale und bisweilen außerordentliche Productionen. Unter ihrer Leitung steht das 1317 gegründete Conseroarorium, das im Instrumentalfache mehrere tüchtige Zöglinge gebildet hat; im Gesänge aber, wie fast alle Anstalten dieser Art, zurückbleibt und zurückbleiben muß. Die Gesellschaft für Witwen und Waisen der Tonkünstler gibt alle Jahre 1 oder 3 große Concerte. Fast jede Vorstadt hat ihren Musikverein und damit verbundene Musikschulen und gibt Concerte. Die k. k. Hof- bibliothek enthält einen reichen Schatz von theoretischen und pracrischen Musikwerken. Jedes der 5 Theater hat ein vollständiges Orchester, jedoch mit gehörigen Abstufungen. Das vorzüglichste ist das Orchester des k. k. Hofoperntheaters, das viele wackere Künstler zahlt und energisch zusam- mengreift. Diesem zunächst dürfte das Orchester deS vrivil. Theaters in der Iosephstadt aufzuführen seyn. Das Orchester des Theaters an der Wien ist nur ein Schatten seiner ehemahligen Vortrefflichkeit. Das Or- chester des Theaters in der Leopoldstadt, in neuester Zeit bedeutend ver- bessert, erfüllt gehörig seinen Platz. Die Chöre stehen mit den Orche- stern in genauem Verhältnisse, obwohl der Chor des Hofoperntheaters einst besser war, als er jetzt ist. Das Orchester des k. k. Burgrheaters, bestimmt nur Symphonien und Entreactes zu spielen, kann sich, obgleich aus guten Elementen größtentheils bestehend, nicht zur Bedeutenheirer- heben. Die k. k. Hofcapelle, der Verein der ausgezeichnetsten Kräfte, ist vorzüglich der Kirchenmusik gewidmet. Das Orchester der Concerts 8piriwels besteht aus Künstlern und Kunstfreunden, die sich durch Zu- sammenwirkung und Eifer auszeichnen. In den Kirchen zu S t. Car l , zu den Augustinern, zuS t.P eter, zu St . Stephan u. a. h^t man meistens gewählte, von einem tüchtigen Chöre und Orchester aufgeführte M.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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