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brachte er es dahin, daß er noch im nähmlichen Jahre alS Adjutant beym
OeneralmajorFreyh. v. Vogel sang angestellt ward. — 1760erwarb
er sich bey der Eroberung der Festung Schweidnttz ausgezeichneten
Ruhm und entwickelte daselbst bedeutende militärische Talente. Loudpn
überrumpelte im siebenjährigen Kriege 1760 die Festung und den Waf-
fenpl^tz der Preußen, Schweidnitz. M. an der Spitze 50 Freywilli-
ger eröffnete den Sturm. Mit Löwenmuth warf sich diese kleine Schar,
durch das Beyspiel ihres unerschrockenen Führers entstammt, auf eine
mit 6 Kanonen besetzte Redoute, erstieg sie nach einer hartnäckigen und
blutigen Gegenwehr der Feinde, trotz des heftigen Andranges des weit
überlegenen Feindes, bis der kleinen Heldenschar ihre Waffenbrüder zu
Hülfe eilten, und den Feind zurücktrieben. In diesem blutigen Ge-
fechte erhielt M. zwey Wunden, und doch blieb er an der Spitze der
Seinigen im Kampfe für seine Monarchinn und das Vaterland. Diese
heroische That, und die zwey darauf mit Ruhm und Auszeichnung
mitgemachten Feldzüge erwarben ihm die Gunst seiner Monarchinn
und die Liebe und Achtung seiner Vorgesetzten. M. war unter den
ersteren Helden Österreichs, deren Brust der von der Kaiserinn M a«
ria Theresia neu gestiftete Tberesien-Orden zierte, und der erste,
der ihn als Lieutenant erhielt. Nach Ende des dritten Feldzuges 1763
ward M. zum Conlpagnie - Hauptmann beym Regiments W e n«
zel Wall ik ernannt, in welcher Eigenschaft er bis 1777 diente.
1777 ward er im nähmlichen Regiments zum Major befördert. -?-
1736 wurde M. zum Oberstlieutenant und 1790 zum zweyten Ober,
sten im nähmlichen Regiments ernannt. Kurz nach dieser Beförderung
erhielt M. den Auftrag, sich zur Organisirung und Anführung des
Loudon'schen Freycorps nach Deutschland zu begeben, und leistete mit
diesem Freycorps gegen die damahls insurgirten Niederländer wichtige
Dienste. — 1792 war ihm mit einer kleinen Truppenabtheilung die
Deckung von West-Flandern gegen die rasch vordringende französische
Armee aufgetragen, welchem Auftrag er in mehreren gegen die überle-
gene Macht des französischen Marschalls Luckner glücklich gelieferten
Gefechten ehrenvoll Genüge leistete. 1793commcmdirte er ein detaschirres
Corps, welches die rechte Flanke der, unter dem Feldmarschall Prinzen
Coburg vorrückenden siegreichen Armee deckte; eroberte nacyI hartnä-
ckigen und blutigen Gefechten D iest undAntw erpen, warfnach Bour-
ges und Ostende östelr. Besatzung und bewirkte die Vereinigung der,
unter Anführung des Herzoqs Uork landenden Engländer mit der Holland,
Armee. An allen spätern Gefechten in Flandern, welche die Holländer
und Engländer den Franzosen lieferten, nahm M. den thätigsten An-
tbeil und sammelte sich als erfahrner und tapferer Krieger Lorbeer«.
Gegen Ende 1793 ward er als Commandant des Ulrich K tns ky'schen
36. Inf. Regiments aus Holland abberufen. Als Oberst dieses Regiments
diente er mit Ebre und Auszeichnung in den Feldzügen 1794 und 1795.
Im Frühjahre 1796 wurde er zum Generalmajor befördert und dienre
in dieser Eigenschaft am Rbein in den Feldzügen 1796, 1797 und 1799,
in welchen er oft, besonders aber in den Gefechten von Kircheib (am
^9 Iuny 1796), bey dem Entsatze von Ehrenbrei tenstein (am l?«
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie