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N ä d a s d , die G ra fen . 5
Sohn, der 3 Szekler - Stämme Graf, wird unter die Zahl der ersten
Aufgenommenen genannt und sein Siegel hangt zur Bekräftigung des
Beytrittes der Pergamentrolle an. Die Gesellschaft, in der sein Nahme
prangt, und die Würde, die ihm angefügt ist, spncht dafür, daß Mi -
chael zu den Vordermännern seiner Zeit gehört habe. Durch ihn lernte
auch Siebenbürgen die N. kennen und es ward für sie zum zweyten Vater-
land, das ihnen Ehre, Ansehen und Reichthum spendete, aber dagegen
öfter denn einmahl durch sie verherrlicht ward. Die reiche Benedictiner-
abtey S t. A driän von Szala wählte Ladislaus von N. zu ihrem.
Schirmvogt gegen die Beeinträchtigungen der nachbarlichen Nttter. —
Franz von N. diente seinem König mit jener freudigen Begeisterung,
die Wort und That des erhabenen Herrschers jedem der Seinen mitzuthei-
len wußte. An der Spitze eines Fähnleins geharnischter Reirer, das ihm
als Hauprmann folgte, stritt N. gegen Böhmen, Österreicher und Tür-
ken. Von Ursula Török ward ihm 1493 ein Sohn geboren, der des
Hauses Glanz auf das Höchste brachte und bestimmt war, den entschie-
densten Einfluß in des Vaterlandes Angelegenheiten geltend zu machen.
Nach seinem Bruder, den Frömmigkeirsruf zumBenedictinerabt erhoben
hatte, benannte Franz den aus später Ehe ihm gebornen Sohn T ho-
m a s, und wandte alle Liebe dem vielversprechenden Sprößling zu. Diese
äußerte sich vorzüglich durch eine sorgfältige Erziehung, deren Grund
zu Grätz gelegt, die Vollendung aber zu Bologna und Rom er-
reicht ward. Von dort (1521) zurückgekehrt, nahm ihn König Lud^
wig I I . unter seine Geheimschreiber auf und schickte ihn (1526) auf den
Reichstag nach Speyer, um Kaiser Carl V. zur Hülfe gegen die
Türken aufzufordern. Auf der Heimreise erreichte die Nachricht von dem
Verderben bey Mohäcs sein Ohr und bestimmte die Richtung seines
Forteilens gegen Comorn, wo die verwitwete Königinn sich aufhielt.
In ihrem Gefolge kam er nach Preß bürg und ward von den dort ver-
sammelten Reichsherren auserfehen, dem österr. Erzherzoge Ferdinand
»die Wahl zum König von Ungarn anzukünden. Als dieser hierauf das
Reich in Besitz zu nehmen kam, bildete N. mit 300 Reitern die Vorhuth
des königl. Heeres, brachte Raab und Gran zum Gehorsam und er-
hielt den Oberbefehl in Ofen. Muthig vertheidigte er die Festung wider
den furchtbaren Sol iman (1529), bis Verräther, durch Gold ver-
blendet, ihn gefangen den Türken auslieferten und dem Feinde die Thore
öffneten. An Zäpolya ließ der Osmanenbeherrscher den gefesselten N.
übergeben, damit er als König den Treubruch seines Unterthans bestrafe.
Ein hartes Los würde ihm gefallen seyn, hätte nicht die Vorbitte
Gri t t i 's alles über Zäpolya vermocht und ihm anständige Haft er-
wirkt. Aus dieser befreyte ihn nur der mit Ferdinand's Bewilligung
gemachte Übertritt in des Gegenkönigs Dienste, der ihn zum Befehlsha-
ber von Er lau machte, mit dem Schlosse Huszt sammt den Salz-
werken in der Marmaros beschenkte und zu diesen Gnadenbezeigungen
noch die Würde eines königlichen Schatzmeisters hinzufügte. Schon das
nächste Jahr (1530) gab N. Gelegenheit, seinen Ruhm zu mehren.
Zäpolya wurde mit Gr i t t i von einem starken Heere unter Rogen-
dorf's Anführung zu O fen .bedrängt und bereits in die größte Verle-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie