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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
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Seite - 6 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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6 N ä d a s d , d ie G r a f e n . genheit gebracht, als N. so eben mit der Belagerung von Szigeth be- ginnend, Nachricht davon erhielt. Durch ein kühnes Wagstück gelang es ihm, mit 306 Mann in die Festung zu gelangen, deren Vertheidi- gung alsogleich muthiger geführt ward, und die Belagerer, nach meh- reren abgeschlagenen Stürmen, von der Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen überzeugte. Die tapfere Vertheidigung seiner Person und Hauptstad't lohnte Zäpolya mit dem Landstriche Fagaras in Siebenbürgen und der Befugniß, den Titel eines Erbherrn von Fagaras zu führen, der später von den österr. Herrschern bestätigt, fortwährend von seinen Nach- kommen geführt wird. Aber je höher N. in der Gunst des Königs stieg, desto hoher wuchs Gr i t t i 's Unmurh, der endlich in offenen Zwist und Feindschaft ausbrach. Da aber dem Starken nicht beyzukommen war, verschmähte der listige Italiener sogar Banditenhülfe nicht, um sich des gefurchtsten Gegners zu entledigen. Nur zufällig entging N. den Dol- chen der Meuchelmörder. Allein diese Niederträchtigkeit bestimmte ihn, einen König zu verlassen, der sich bereits aller Gewalt so entwunden hatte, daß er selbst seine treuesten Diener zu schützen nicht vermochte. Bereitwillig nahm Ferdinand den rückkehrenden N. auf und entschä- digte ihn für die Verluste, die sein Übertritt nach sich zog. In allen wichtigen Angelegenheiten des Krieges oder Friedens berief nunmehr das Vertrauen Ferdinand's den geprüften Helden und Staatsmann zur Thätigkeit, die nur wenige Jahre unterbrochen ruhte. Aber auch diese waren dem Lande nicht verloren, denn an der von ihm errichteten Schule zu Neu-Sz ige th lehrten Manner von ausgezeichneter Gelehrsam- keit, meist auf deutschen Universitäten gebildet, und aus der dortigen Buchdruckerey verbreiteten sich mannigfaltige Kenntnisse. Zu neuer Wirk- samkeit forderten ihn die Ernennung zum Ban der Nebenreiche (1538) und die Verhandlungen mit Zäpolya's Witwe wegen Siebenbürgens Abtretung auf. Endlich zurückgekehrt, wollte er, von allen Geschäften entfernt, seine Tage in philosophischer Ruhe hinbringen, da rief ihn das Vertrauen seiner Mitbürger (1554) auf die höchste Stufe des Ansehens, durch die Wahl zum Palatin. 8 Jahre hindurch leistete er auf dieser ho- hen Stelle alles, was König und Vaterland erwarten mochten, ja viel mehr, denn im Felde versuchte sich der Held mit Glück mehr als einmahl gegen die Türken, bey Gelegenheiten, deren Gefahr er leicht andern hatte überlassen können. Endlich erlag er (2. Iuny 1562) nach so glän- zender Laufbahn dem allgemeinen Lose der Sterblichkeit. So glanzvoll sein Auftreten, eben so rühmlich war sein Abschied von der Lebensbühne, den er mit der größten Resignation vollbrachte. Führer, Freund und zweyter Vater war N. seinem viel jüngeren Halbbruder J a c o b , der unter solcher Anleitung zu großen Hoffnungen berechtigte. Als tapfe- rer Krieger begann er sie zum Theil bereits zu erfüllen, als die Parze vorschnell seinen Lebensfaden zerschnitt. Im Divan, wo über den Feld- zug in Ungarn (1556) berathschlagt ward, hatte der hochmüthige Eu- nuch A l i sich gerühmt, nur mir den Streitkolben werde er die Ungarn auf die Köpfe klopfen, des Schwertes bedürfe er nicht. Ihm ward daher eine Armee anvertraut, mit der Sz igeth genommen werden sollte. Wie der greise Palatin N. dieß vernahm, eilte er mit Nic las Zri-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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