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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
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Nationalbank, k. k. prw. österr. riese aus dem Neuwalde in das Preinthal leiten zu können. Schon 181 l begann er die Ausführung dieses Planes, wurde aber durch meh- rere Verluste gezwungen, auszusetzen, eben so 1813, wo die ganze Schwarzaschwemme durch Regengüsse verheert wurde. 1815 hinderte ihn abermahls die damahlige drückende Hungersnoth. Endlich ging Hueb- mer 1822 aufs Neue an die Ausführung; fast 5 volle Jahre, vom August 1822 bis May 1827, arbeiteten 6 Bergleute Tag und Nacht im Berge und eben so vicle Taglohner beym Ausräumen. Mehr als 4,000 Pfund Pulver wurden verbraucht, um durch die vorhandenen Felsen den Weg zu bahnen. Auf höchst einfache und merkwürdige Art wußte sich der Un- ternehmer zu helfen, als bey 30 Klafter Länge im Stollen Stickluft (soge- nanntes böses Wetter) einsiel. Obne zu kostspieligen Ventilatoren zu grei- fen, benutzte er das Wasser, welches im Stollen so häufig sickerte, daß es wie ein kleiner Bach herausstoß. Am Ausgang brachte er ein Mühl- rad an, welches dieses Wasser treiben mußte, und ließ durch dasselbe einen großen Blasebalg in Bewegung setzen, welcher durch gelegte Brunnröhren den Arbeitern immer frische Luft zublasen, und die schlechte hinaustreiben Mlßte. Als endlich nach 5jähriger angestrengter Arbeir der Durchbruch erfolgte, schritt der Unternehmer sogleich zur Schwemme-Einrichtung. Eine Quelle der stillen Mürz, die zur Linkendes Gschaides unweit des Durchschlages entspringt, wurde aufgefangen und durch einen geräumigen Canal, in welchen noch einige andere Wässer- chen geleitet wurden, auf das Gschaid, und in einer Wasserriese durch den Stollen geführt. Nun konnten die rings gelegenen Hohen ab- gestockt werden, und, durch einen fchneereichen Winter begünstigt, wur- den schon im ersten Jahre gegen 9,000 Klafter Holz nach Wien ge- schwemmt. Um aber auch das Herbeyschaffen des Holzes aus andern Wäldern zu erleichtern, wurde die stärkste Quelle, welche 50 Klafter tiefer liegt, benützt. Ein hinlänglich breiter und tiefer Wassercanal wurde unterhalb des Durchschlages in den Neuwald hineingeführt, und mit eigens gebauten Schiffen belegt, welche 8—12 Klafter fassen und durch Pferde gezogen werden; 2 durch Wasser getriebene Aufzüge brin- gen das Holz aus diesen Schiffen in den obern Canal und somit ohne weitere Hülfe, als mittelst 3 beym Ein - und Ausladen beschaftigterKnechre zum Schwemmen. Dieser Schifffahrtscanal wurde in der Folge durch die ganze Länge des Neuwaldes, wozu jede aufstoßende Quelle benützt wur- de,fortgeführt. Von dieser Zeit an liefert der sonst ganz unbenutzt ge- bliebene Neuwald für alle künftige Zeiten jährlich 5,000 Klafter nach forstmäsiiger Berechnung, wonach der Holzschlag erst in 120 Jahren beendigt seyn wird, in welcher Zeit an dem Anfangspüncte am Gschaid wieder ein neuer schlagbarer Wald stehen wird, und die Arbeit von Neuem beginnen kann. Ober dem Eingang in den Stollen, den man neben der Wasserriese ganz durchgehen kann, enthält eine schwarze Tafel die Worte: „1322 im August angefangen. Es werde Licht." Am Ausgan- ge enthält eine Marmorplatte die Worte: „Durch Beharrlichkeit und Ein- sicht und mit Gottes Hülfe am 8. März 1327 beendigt." Nationalbank, k. k. priv. österr., entstand ursprünglich durch das Finanzvatent vom 1. Iuny 1816, jedoch durch freye Theilnahme.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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