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Naturalien-ladinet, k. k., in Wien. 37
Raumes wegen die fledermausartigen Saugethiere aufgestellt, worunter
sich die Galeopitheken und großen Vampyre vorzüglich auszeichnen. In
einem ähnlichen Saale im 3. Stockwerke befindet sich der Schluß der
Säugethiere und zwar die einhusigen Thiere, Pferde, Zebra's, endlich die
Seesä'ugethiere, z.B. das Wallroß,verschiedene Gattungen von Seehun-
den, worunter alle seltenen grönländischen, die wallfischartigen Thiere,
die wichtigsten Bestandtheile des gemeinen Walisisches, endlich die Zahne
vom Narwal oder See-Einhorn und 2 Köpfe desselben, von denen der
mannliche E ' 'idel mit langen Vorderzähnen versehen ist. Die in ihrer
Art einzige Vogelsammlung füllt 4 große Zimmer in ununterbrochener
Reibe. Das l. derselben umfaßt die Raubvögel: Geyer, Adler,
Falken und Eulen; unter Ersteren 2 schöne Exemplare von dem Greif-
geyer (Condor) aus Südamerika. Das 2. Zimmer enthalt die Singvö-
gel in naturhistorischer Bedeutung; deren Zweige die eigentlichen./Sing-
vögel, die Raben, die svecht- und papageyartigen Vögel bilden, unter
welchen die vielen Arten von Colibris, Papageyen, Paradiesvögel,
Pfefferfresser :c. besonders merkwürdig sind. Das 3. Zimmer ist der
Sammelplatz von hühnerartigen und Sumpfvögeln. Hier befinden sich
die Strauße, Casuare, Trappen, Tauben und Hühner, dann die
verschiedenen Arten von Fasanen, worunter der seltene und prächtige
Augenfasan, llnterdem Sumpf- und Wassergeflügel zeichnen sich besonders
aus: Viele schöne Exemplare vom Flamingo, von Löffelgänsen und Sä-
belschnablern, die merkwürdigen und seltenen Wehr-^ und Trompetenvö-
gel, Kahn- und Scheidenschnäbel, die prächtigen purpurrothen Brach-
vögel, der Pfauenreiher und endlich die verschiedenen Ibisarten. Das
4. Zimmer enthalt die eigentlichen Wasser- oder Schwimmvögel, und
zwar: Die velikanartigen, die Fregatten, die sonderbaren Schlangen-
vögel, die Tropik- und Sturmvögel, Möven und Seeschwalben, ferner
die zahlreichen Arten von Schwanen, Gänsen und Enten, endlich die
Pinguins oder Fettgänse. Im 2. Stockwerke des Hauptgebäudes ist eine
Abtheilung von 4 Zimmern, welche die reichhaltigen Classen der Amphi-
bien, Fische und Insecten enthalten. Im 1. Zimmer werden die Dou-
bletten von Insecten aufbewahrt. Das 2. Zimmer enthält die höchst um-
fassende Sammlung der Insecten, so z. B. dcr Käfer, Schmetterlinge
und ungeflügelter Insecten. Im 3. Zimmer befindet sich die ungemein
reichhaltige Amphibiensammlung und zwar der größte Theil der eidech-
sen-, schlangen- und froschartigen Thiere in Glasgefäßen in Weingeist,
die übrigen aber und die Schildkröten ausgestopft. Besonders merkwürdig
sind in dieser. Sammlung die große Riesenschildkröte, viele Arten von
Krokodilen bis 1l Fuß Länge, die Chamäleons und schlangenähnlichen
Eidechsen, die Riesen-, Klapper-und Brillenschlangen, der Riesensala-
mander, die Sirenen :c. In der Mitte desselben Zimmers befinden sich
noch 2 Schränke, welche zur Aufnahme der übrigen Insecten-Ordnun-
gen, als die Halbfittgler, Florfliegen, Wespen:c. bestimmt sind. Das
4. Zimmer endlich enthält die Sammlungen von Fischen, vorzüglich
reich an Seefischen des mittelländischen Meeres und der Südsee. Obschon
diese Abtheilung den übrigen Sammlungen dieses Museums an Ausdeh-
nung und Reichhaltigkeit bedeutend nachsteht und so zu sagen, erst im
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie