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Neidl. — Neipperg, Albert Adam, Graf v.
Neidl, Ioh. , Kupferstecher und Kupferstichhändler in Wien,
geb. zu Grab am 20. März 1776, hat sich durch Fleiß hervorgethan.
Unter seinen vielen Stücken in der sogenannten Miniaturmanier (mei-
stens Portrate) sind am gelungensten zu nennen die Portrate von R u»
dolph v. Habsburg, Erzh. Carl, Suwarow, Sal ier i , Che-
rubini, Ios. v. Hörl:c. N. starb den 31. August 1832 zu Pesth,
wo er mit seinem Kupferstichhandel regelmäßig die Märkte zu besuchen
pflegte.
Neipperg, die Grafen. Ein aus einem uralten schwabischen Ritter-
geschlecht, dessen in Urkunden 1080 (beym achten Turnier zuAugsburg,
gehalten von Hermann Herzog zu Schwaben und Alemanien) gedacht
wird, von dem Stammschloß und Gut Neipperg (Neiperg, Nyd-
berg, Neidberg, Nitperg), im ehemahligen Craichgau in Schwa-
ben gelegen, entsprossenes gräfliches Haus, seit dem Jahre 1766 mit Sitz
und Stimme bey dem reichsständisch - schwäbischen Grafen - Collegium bethei-
ligt. Die Besitzungen desselben bestehen in dem reichsunmittelbaren
zur reichsständischen Matrikel besteuerten Gut Babenhausen, dann
den reichsritterschaftlichen Gütern, dem Städtchen Schwaigern und
den Dörfern Neipperg, Klingenberg und Massenbachha usen,
welche 1806 unter königl. würtembergische, und den Ortschaften Adels-
hofen und Gemmingen (letzteres mit dem Freyherrn v. Gemmin-
gen gemeinschaftlich), welche unter großherzogl. badensche Landeshoheit
fielen. Schon in frühern Zeiten hatten sich Zweige der Familie in andere
Länder, als Krain und Steyermark, verbreitet. Als 1276 am 19. Sept.
der Adel Kärnthens und Steyermarks einen Bund schloß, in welchem er
sich für den König Rudolph v. Habsburg erklärte, und für ihn Gut
und Leben zu opfern schwur, war die Urkunde unter Andern von Otto
v. Liechtenstein, Gottschalk v. Neidperg :c. :c. unterzeich-
net. In der Schweiz hatten sie Burgen und Besitzungen, wie z. B.
1548—1586 im Canton St. Gallen die Burg Nydberg gegründet.
Die Haupter der schwäbischen Linie widmeten sich im 17. Jahrhundert
dem Dienste des österr. Kaiserhauses in den höhern Civil- und Militär-
stellen mit Stiftung eines Familien - Fideicommiß - Vermögens inner,
halb dieses Staates, daher die Familie zugleich die niederösterr. Landstand^
schaft, wie Sitz und Stimme in der ersten Kammer der k. würtemberg.
Landstände, das Indigenat von Ungarn, wie das helvetische erworben
hat. ,'
^ Neipperg, Albert Adam, Graf v., k. k. österr. General - Feld-
marschall - Lieutenant, Ehren - Cavalier der Erzherzoginn MarieLouise,
Herzoginn von Parma, 2. Inhaber des Husaren-Regimentes Erzherzog
Ferdinand/ Besitzer mehrerer Orden, war geboren den 8. April 1775,
aus dem altberühmten Geschlechte der schwäbischen Ritterschaft stammend.
Er trat mit dem Ausbruche des französ. Revolutionskrieges sehr früh in
österr. Kriegsdienste, wurde bald in den Generalstab versetzt, und gewann
sich durch sein liebenswürdiges, entschlossenes, und wo es galt, kühnes
Betragen, bald die Achtung und Liebe seiner Vorgesetzten. Während der
Schreckenszeit gerieth N. in feindliche Gefangenschaft, wurde für einen
Emigranten gehalten, und büßte durch wüthende Mißhandlung ein Auge
Oesterr. Nat. Cncykl. Vd. IV^ 3
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie