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Neudeck. — N e u g a r t . 39
ten :c., die ihr organisirter Magistrat verwaltet, welchem auch die Crimi-
nal-Iustizvsieqe übertragen ist.
Neudeck, böhm. Stadtchen von 2,000 Einwohnern im Elboge-
ner Kreise, in dessen slcähe ein Hochofen, 2 Stab- und Blechhämmer
nebst einem Verzinnhause, 4 Drahtmühlen und eine Papiermühle be-
stehen. Auch wird in der Gegend die Spitzenklöppeley und Bandweberey
betrieben.
Neudorf, niederosterr. Pfarrdorf und Herrschaft mit 109 Häusern,
die erste Poststation von Wien an der nach Italien führenden Haupt-
poststraße. Die Zahl der Einwohner beträgt über 1,000, die sich groß«
tentheils mit Wein- und Ackerbau, dann auch mit Viehzucht beschäf-
tigen. Der Ort besitzt eine im schönen Styl gebaute Kirche, ein herr-
schaftliches Schloß , ein PostHaus und eines der größten und besuchte-
sten Brauhäuser in Niederi>sterreich.
Neudorf, Dorf im deutsch-banatischen Regimentsbezirke der ungar.
Militäryränze am Ende des großen Sandfeldes, welches einen großen Theil
dieses Districtes einnimmt, hat 1,300 Einw. und 3griechische Kirchen. Da
diesen Ort kein fließendes Wasser berührt, so sind hier 11 Pferdemüh-
len errichtet, um den Einwohnern das nothige Mehl zu liefern. In
der Gegend trifft man jedoch verschiedene Quellen, die aus Thonlagern
hervorkommen.
Neudorf, ungar. Kronflecken, s. Ig lo.
Neufeldcn, oberösterr. Marktflecken im Mühlkreise, mit 534
Einwohnern, liegt auf einem hohen Berge an. der großen Mühl. Auf
dem großen, 150 Schritt langen, Platze steht die Kirche mit sehenswer-
then Gemälden. Hier befindet sich auch ein reichdotirtes Spital. Die
Einwohner nähren sich zum Theil von Spinnerey und Weben, zum Theil
vom Leinwandhandel. ^-«j
Neugart, Trudpert, wurde zu V i l l ingen, einer ehemahls
vorderösterr., jetzt großherzogl. badenschen Stadt, am 33. Febr. 1742
geboren. Nach geendigtem deutschen Schulbesuche in seiner Vaterstadt,
betrat er die Gymnasialschulen daselbst, welche die Benedictiner in ihrem
in der Stadt gelegenen Kloster besorgten. Seine großen Talente und un-
ermüdeter Fleiß halfen ihm auch diese mit Ehren absolviren, so zwar,
daß er seiner schonen Zeugnisse wegen in dem fürstlichen Benedictinerstifto.
St. Blasien auf dem Schwarzwalde willige Aufnahme fand. Er
legte in diesem Stifte 1759 die feyerlichen Ordensgelübde ab, widmete
sich dann den philosophischen und theologischen Studien, und erhielt
1765 die Priesterweihe. Er verlegte sich auch mit besonderem Eifer auf
das Studium der biblischen Sprachen und machte darin so gute Fort-
schritte, daß er lschon 1767 zur Lehrkanzel der orientalischen Sprachen
und der Hermeneutik an der hohen Schule zn Frey bürg als öffentli-
cher Lehrer befördert wurde. Nach 4 Jahren rief ihn sein Fürstabt M a r-
t in Gerb ert in das Stift zurück und übertrug ihm das Lehramt der
Theologie, das er bis 1779 verwaltete. Nach mehreren in der Seelsorge
zugebrachten Jahren wurde er abermahls in das Stift zurückberufen und
zum Rural- und Stiftsdechant ernannt. Endlich wurde er noch Administra-
tor der zum Stifte gehörigen Propstey Krozingen im Breisgau und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie