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Ncu-HcnZbach. — Ncunann, Franz
Sohn behandelte. Bis 1304 blieKN. dessen Schüler, folgte dann einemRufe
nach Petersbu rg als Director der deutschen Oper daselbst, nach kurzer
Zeit mußte er jedoch, kranklicher Umstände wegen, diese Stelle aufgeben.
Er widmete sich nun dem Privatleben, beschäftigte sich jedoch fortwahrend mit
musikalischen Arbeiten, auch führte er während seiner Anwesenheit in der
Hauptstadt Rußlands mehrere Werke von seiner Composition mit großem
Beyfalle und Vortheile auf. 1 807 wurde er zum Mitgliede der Akademie der
MusikzuS to ckh o lm und 1808 zum Mitgliede der philharmonischen Ge-
sellschaft inPetersburg ernannt. Spater ging N< nach Par is, wo er
die eigentliche dramatische Musik studirte, dann kam er als Hofcomponist
Dom P edro's nach Rio Janeiro, 1824 ging er wieder nach Euro-
pa zurück und wurde bey dem Fürsten Tal leyrand angestellt, 1826
bereiste er Italien. Gegenwartig lebt er inLondon. Unter seinen Com-
positionen, welche sich durch Gründlichkeit und Gediegenheit auszeichnen,
jedoch großenrheils sehr dem veralteten Geschmacke huldigen, sind vor-
züglich bemerkenswerth: Große Phantasie für das ganze Orchester. (Sein
Hauptwerk, wodurch er eine ganz neue Gartung schuf und welches ebenso
kühn, als kräftig und sicher ausgeführt ist.) — Ein Requiem; — stadat
MÄt«i-; — eine Cantate: Der Ostermorgen, von Tiedge; — ein
schönes Quintett für Clarinette oder Hoboe; — eine gelungene decla-
matorische Musik zu den Chören in Schiller's „Braut von Meffina;"
— eine große Oper: Alexander; endlich mehrere Cantaten, Psalmen,
Arien, Lieder und verschiedene Stücke für Pianoforte u.nd Blasinstru-
mente. Seiner erwähnten Phantasie ließ er noch 3, jedoch von minde-
rem Werthe, folgen.
Neu-Lengdach, niederösterr. Marktflecken im V. O. W. W. in
einer äußerst romantischen Gegend, mit einem schönen Schlosse und
Park. Einst war hier das Stammschloß der Lengbach, eines uralten
östecr. Geschlechtes, dessen urkundlich schon um 1120 gedacht wird; das
neue Schloß wurde von dem letzten Besitzer, dem kunstliebenden Grafen
Moriz v. Fries erbaut; gegenwartig gehört es sammt der Herrschaft
dem Fürsten Ioh. Liechtenstein. Die Waldungen nebst dem Feld-
bau machen die eintraglichsten Einkünfte derselben aus. Hier ist auch ein
Erziehungsinstitut für Knaben.
Neu-Lissa, s. Böhmisch-Lissa.
Neumann, Franz, k. k. Rath und Director des Münz- und Anti-
ken-Cabinets zu Wien, Ritter des kais. österr. Leopold-Ordens und Mit-
glied mehrerer gelehrter Gesellschaften, einer der vorzüglichstenNumisma-
tiker, wurde 1744 zu Kr eins geboren. 1753 in das Alumnat der regu-
lirten Chorherren zum h. A ug ustin in Wi en versetzt, ward er nach
vollendeten philosophischen Studien 1765 als Canonicus eingekleidet,
und 1763 zum Priestergeweiht. Nach Aufhebung des Stiftes trat erl78^
als Dirsctor des k. k. Cabinets der modernen Münzen in kaiserl. Dien-
ste, und wurde 1793 nach Eckhel's Tode Director des k. k. Münz-
und Antiken-Cabinets. In demselben Jahre wurde er auch als Pro-
fessor der Münz- und Alterthumskunde an der Wiener Universität ange-
stellt. — N. blieb unter allen Verhältnissen des Lebens den Wissen-
schafren, dem Studium der Griechen und Römer und ihrer Monumente
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie