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Noverre. — Novi, Schlacht bey. 59
durch Laubes übersetzten G o ld o n i'schen Lustspiele: Die verliebten Zän-
ker (ßli innamoi-ati) auftrat, und vielen Beyfall erwarb. Sie spielte
darauf in München, Ber l i n , Manheim und Hannover mit
gleicher Auszeichnung, und wurde endlich 1730 im Hoftheater zu Wien
engagirt, wo sie sich bald durch ihr verständiges Spiel die Gunst des Pu«
blicums im hohen Grade erwarb. Vorzüglichen Beyfall hatte sie in den
Mutterrollen der ernsten, edlen und erhabenen Gattung. Sie starb, all»
gemein beklagt, den 24. Iän. 1303.
Noverre, Jean Georges, berühmter Tanzkünstler, Schö-
pfer des neuern Balletes, auch Schriftsteller über Tanzkunst, war ge-
boren zu Par is den 27. März 1727. Nachdem er sich in seinem Va,
urlande, vorzüglich unter der Leitung Duprä's (gegen den Willen
semes Vaters, der ihn zum Militär bestimmte), zum choreographischen
Künstler gebildet hatte, ging er 1745 nach Ber l in , wo er die beson«
dere Gunst Friedrich 11. genoß. Von 1749 an hielt sich N. abwech-
selnd zu Paris und Lyon auf, erfand mehrere Ballete, und trat
auch bereits mit den originellsten Ansichten als Schriftsteller auf. 1770
wurde er an den würtembergischen Hof berufen, und wirkte daselbst
durch einige Jahre mit großer Auszeichnung, bis ihn die Kaiserinn Mar ia
Theresia nach Wien berief, wo er mehrere seiner beliebtesten Bal-
lets schrieb, und stets mit vielem Beyfalle aufgenommen wurde. Von
hier reiste N. nach Mai land, und gab daselbst bey Gelegenheit der
Vermählung des Erzherzogs Ferdinand glänzende Beweise seiner
Kunst. Um 1730 erhielt er durch die Königinn Mar iaAntoinet te die
Stelle eines ersten Balletmeisters in Par is , er wurde jedoch später
durch die Revolution, bey welcher er den größten Theil seines Vermö-
gens verlor, veranlaßt auszuwandern, und hielt sich einige Zeit in
England auf. Während der französ. Kaiserzeit kebrte N. wieder nach
Frankreich zurück, uud starb den 9. Nov. 1310 zu St . Germain en
Laye. Im Drucke war von ihm ersAenen: I^tti-65 zur la cianze et 8ur
Ie8 ballet, 2 Bde. Lyon 1760, Wien 1767; in einer deutschen Über-
setzung, Hamburg und Leipzig 1763—69, welches Werk damahls vie-
les Aufsehen erregte, da N. zuerst darin lehrte, daß der Tanz ein
Kunstwerk sey, welches Ausdruck und Charakter verlange. — I,etti-e5 zur
le8 2N5 iinitateurs en General et 5ur 1a clanse en pai-ticulier, Pa-
ris 1807. Noch kurz vor seinem Tode arbeitete er an einem Victionnaira
6e ia 6an56. Seine gesammelten Schriften (I^ettl-65 8ui- la 6an56,
les daliets et les art3 etc.) erschienenzuPetersburgin4Bdn. 1303.
Seine berühmtesten Schüler waren die vorzüglichen Choreographen:
Gardel, Gallot undVestris.
Nov i , croaüscher Marktflecken im Agramer Comitate, an der
Meeresküste, hart an der Gränze des Oguliner Regimentsbezirks, hat
einen kleinen Hafen, und 2,060 Einwohner. Hier hat der Bischof von
Zengg seine gewöhnliche Residenz. Zur Zeit der Türkenkriege spielte
N. mehrmahls eine wichtige Rolle.
N o v i , Schlackt bey, den 15. August 1799. Zur Entschei-
dungsschlacht bey N. (in Italien) 1799 führten Su w arow die öster-
reichisch, russische Armee, I o u b e r t die französische als Oberfeldherren.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie