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Nyir-Aathor. — Nyulas.
den Polenkönig Wlad is law, so wie unter Hunyad gegen die Türken
aus. Gal lus N. führte das Banner des ritterl. Königs Mathias
Co rv inus, und erhielt von de'selben den Grafentitel von Sümegh
und 2 Löwen in den Heerschild. Franz N. war König Ludwig's I I .
treuer Begleiter in der verhängnißvollen Schlacht bey M o h a c s,
trat nach dessen Tode auf die Seite König Ferdinand's, und half 1529
Wien gegen die Türken vertheidigen. In der Folge zeichnete er sich noch
mehrmahls sowohl gegen die Türken als gegen die Truppen des Schmal«
kaldischen Bundes in Sachsen aus. Nach der Schlacht bey Mühlberg
starb er am Schlagstusse. Er hatte mehrere Güter in Ungarn erworben
und erheyrathet, die, da er kinderlos war, auf seinen Neffen Laurenz
N. übergingen. Dieser kämpfte ebenfalls rüstig fürFerdinand's Rechte,
und wurde von diesem zum Orafen v. Honth ernannt. In dem darauf
folgenden Türkenkriege gerieth er nach mehreren Großthaten vor Szol-
nok in Gefangenschaft, wurde jedoch durch einen Landmann bald wieder
befreyt, und starb bald darauf. Sein Bruder, Pau l N., widmete sich
von frühester Jugend der Bekämpfung des damahligen Erbfeindes der
Christenheit/ und wurde allgemein die Türkengeißel genannt. Zum Lohns
für seine vielen ersprießlichen Dienste wurde er 1601 zum Obergespan von
Bihar , bald darauf zum Kronmundschenk und Obercapitän der Theißer
Gegenden ernannt. Er starb 1605. Seine Söhne, Stephan, Paul
und Nic las zeichneten sich ebenfalls mehrmahls gegen die Türken aus.
Des Letzteren Enke/, Franz N., gerieth durch seine Verehelichung mit
Sophie Tökely in den Verdacht geheimer Verbindung mit dem ihr
nahe verwandten Emer ich T ö k e l y (s. d.), wurde deßhalb geächtet,
seine Güter wurden eingezogen, bis es ihm endlich gelang, sich zu recht-
fertigen, und einen großen Theil seines Vermögens wieder zurück zu
erlangen. Mit ihm erlosch jedoch der Hauptzweig dieses Geschlechtes,
und die noch vorhandenen Grafen v.N. stammen von Ludwig N., dem
Bruder von Laurenz N., dessen Urenkel Siegmund die gräfliche
Würde auch auf seine Linie brachte. Bis auf die neueste Zeit fochten die
N.'s bey allen Gelegenheiten mit, wo es galt, Thron, Altar und Vater-
land zu vertheidigen.
Ny i r -Ba thor , ungar. Marktflecken im Szabolcser Comitat, der
Stammort der berühmten Familie Bathory , von welcher mehrere Glie-
der in der Gruft der hier befindlichen Franciscanerkirche begraben liegen.
Der Ort hat 3,150 Einwohner, welche sich mit Feldbau und bürgerl.
Gewerben beschäftigen.
Nyir-Wgyl)2za, ungar. Marktflecken im Szabolcser Comitat,
und der größte Ort desselben. Er hat 1,100Häuser, 15,640 meist reform.
Einwohner, eine kathol. Pfarre, eine reform. und eine griechisch-nicht
unirte Kirche. Hier befindet sich auch eine Salpetersiederey.
Nymwegen, Friede zu, s. unter Friedensschlüsse.
Nyulas, ungar. Dorf im Wieselburger Comitat, am Neusied-
lersee, mit 860 Einwohnern und einer kathol. Kirche. Der hiesige Wein-
bau ist nicht unbeträchtlich.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie