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Oeconom. Neuigkeitenu. verh. — OedenburgerGcsp.
bender Ort, mit einem imponirenden Bergschlosse, in dem einige Fel-
sellwände für die Seiten des Gebäudes glücklich benutzt sind.
Oeconomische Neuigkeiten und Verhandlungen, Zeit-
schrift für alle Zweige der Land- und Hauswirthschaft, des Forst- und
Jagdwesens im österr. Kaiserthume :c., erscheint zu Prag in Quart be-
reits seit 1811. Dieß schätzbare Institut ist"von Ch. (5. An dr« gegrün-
det, wurde in der Folge von I. G. E lsn er fortgesetzt und wird seit
1833 von dem Wirthschaftsrathe Em i lAndr« in Prag, Sohne des
Obigen, einem verdienten Forstkundigen, herausgegeben.
Oed, niederosten-. Dorf von 215 Einw. im V. U. W. W., liegt
an der forellenreichen Piesting, hat eine große und sehenswürdige Me-
tallwaarenfabrik .der Brüder Rosthorn, welche vielleicht die größten
Maschinenwerke in Deutschland besitzt, und fast immer 1,000 Crr. Ku«
pfer zu Kupfer- und Messingblech und Draht in der Verarbeitung,hat.
Oedenburg, ungar. königl. Freystadt und Hauptort der Odm-
burger Gespanschaft, liegt zwischen dem Lewergebirge, vielen Kastanien»
garten und dem Dudlerswalde, in einer ziemlich großen Ebene, un-
weit des südwestlichen Theiles des Neusiedlersees in einer angenehmen
und weinreichen Gegend. Die hiesigen Einwohner, in 2,2^1 Hausern
wohnhaft, und 12,500 an der Zahl, sind Deutsche. Die innere
Stadt, welche Z Thore hat, ist nicht groß, doch regelmäßig und gut
gepflastert, aber die Vorstädte sind desto weitläufiger und schon ge-
baut. Alif einem der 3 Thore steht der imposante Stadtthurm, wel-
chen man fur den höchsten in Ungarn hält. Nebst mehreren kathol. Kir-
cben, worunter sich die Collegiatkirche zu St. Georg auszeichnet, hat
O. eine evangel. Kirche, ein Dominicaner- und ein Ursulinernonnenklo-
ster, ein kathol. Gymnasium und eine kathol. Hauptschule, ein luther.
Lyceum mir Bibliothek nebst Bürgerschule, ein Militär-Knaben-Erzie-
hungshaus, 2 Spitäler, ein Theater, 2 große Casernen mit einer neu-
gebauten sehenswerthen Reitschule. Der evangel. Superintendent für
den Kreis jenseits der Donau hat zu O. seinen Sitz. — Die Einwohner
sind sehr gewerbsteißig; sie haben eine Zuckerraffinerie, die lange Zeit
die einzige in den ungar. Ländern war, Baumwollzeugwedereyen, eine
Pottajchesiederey, starke Niederlagen von Honig, Wachs, Tabak,
Wolle, Schmalz, Weinstein u. s. w. Das hier verfertigte dürre oder
candirte Obst wird unter dem Nahmen Odenburger Obst weit und breit
ausgeführt. Auch der Odenburger Wermuth ist allgemein bekannt. Da
an der Stelle der Stadt O. unter den Römern der Standort der 15. Le-
gion war, so gräbt man von Zeit zu Zeit wmische Alterthümer, als:
Münzen, Leichensteine, Särge, Lampen u. s. w. aus.
Oedenburger Gespanschaft in Ungarn, im Kreise jenseits der
Donau, enchälr 58 Q. M., mit einer Volkszahl vott 164,000 Indivi-
duen, welche größtentheils Ungarn, Deutsche, Slowaken, Croaten
und Juden sind und in 3 Freystädten (O d enbu rg, Eisenstadr und
Rüst), 33 Flecken, 196 Dörfern und 6 Prädien wohnen. — Der
nordwestliche Theil der O. G. ist bergig, der östliche ebenes Land.
Sie wird bewässert durch die Flüsse Leitha, große und kleine Raaba,
Rabnitz, Sebesör, Vulka, Ikoa lc., durch den Neusiedler- und Ko-
Oesterr.Nat. Encykl. Bd. l V. 6
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie