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82 Gehler. — Ochlfabrikation und
nigssee und durch den See Barbacst-tü. D.is Clima ist mild. Pro-
ducte:Korn, Obst, Wein, viele Kastanien, Rindvieh, Schafe, Schwei-
ne, Geflügel, Wlld, Fische. Dle Bergwerke liefern Steinkohlen,
Alaun, Eisen, Schwefelkiese:c. Zu Pötsching, Harkau, Wolfs,
Kobersdorf,Cser und Kreutz sind Sauerbrunnen.
Gehler Ios. , Buchhändler und Buchdrucker in Wien , war ge-
boren 1763 zu Troppau und studirte auf der Hochschule zn Wien.
Er war ein Mann von soliden literarischen Kenntnissen, wie von dem
biedersten, liebenswürdigsten Charakter. Aus seiner klaren Feder gingen
anonym,, mehrere Schriften heroor, darunter: Geschichte des Krieges
zwischen Osterreich, Rufland und der Türkey mir Planen, 6Hefte, Wien
1791. — Geschichte des Theaterwesens in Wien, eb. 1803.— Pano-
rama von Wiens Umgebungen mit Kupf. eb. 1807. Die bey O. ge-
druckten, in seinem Verlage erschienenen romischen Clafsiker (larein. und
deutsch) zeichnen sich durch Correctheit aus. Die Seher waren damahls
noch nicht so erdärmlich wie jetzt, und O., ein fester Sprachkenner, war
sein eigener Corrector. O.'s Miniatur-Druckerey lieferte mit einfachen
Lettern auf schlichtem Papier bessere Ausgaben, als jetzt die pompösesten
Officin-Firmen trotz ihren Prunk-Typen und Velin es mit ihren unwis-
senden Setzern und bey dem gänzlichen Mangel einer Correctur-Orga-
nisation (welche hinsichtlich der Letzteren doppelt nothwendig wäre),
vermöchten. Das zu Wien 1312—14 bey Schra mblherausgekomme-
ne ZeitungsLericon (7 Bde.) fand in O. einen kundigen, fleißigen Re-
dacteur. Interessant ist der Umstand, daß ein Bruder des DichtersK l o p-
stock O.'s Handlungsgefährte war. O. starb 1316 zu Wien.,
Ochlfabrikation und Handel. Die Fabrikation derOhlewird
im österr. Sraate sehr stark betrieben, und zwar in allen Provinzen. Das
lombard i s ch-v en etianisch eKönigreich gewinnt das meiste und beste
Olivenö'hl, zumahl am Gardasee, in den Provinzen Verona, Vicenza
(in diesen auch viel Nusiöhl), Padua :c. Das venetiamsche Obl kommt
an Güte dem toscanischen und genuesischen ziemlich gleich. In den Pro-
vinzen Friaul und Treviso wird aus der Erdnuß ein vortreffliches Spei-
seöhl bereitet. Überdieß wird auch hier Weinkernöhl, Nuß-, Lein- und
Hanföhl in beträchtlicher Menge gewonnen. — I I I yr ien und Dal-
matien gewinnen verschiedene Sorten von Olivenöhl, welches in Dal-
matien auch das stärkste Product ist. Ausgedehnt ist diese Cultur auf
der Insel Ch erso, wo man den Ertrag auf 2300 Barillen Öhl an-
nimmt. Die Gemeinde Pi rano unweit Triest besitzt allein über
300,000 Olivenbäume. —Durch ganz Istr ien sind Baumöhlpressen
verbreitet. — Kra in erzeugt Lein- und Rübsöhl, Kärnthen viel Lein-
dotteröhl, Steyermarkam häufigsten Lein - und Kürbisöhl, nebstdem
aber noch Ohle aus Mohn, Sonnenblumenkernen, Rübsamen, Nüs'
sen, Bucheckern :e. Die Landmühlen sind mit Ohlpreffen eingerichtet,
auf denen das. Ohl ausgeschlagen wird. — InT y rolwird zu Arcound
Niva am Gardasee Baumchl gewonnen; im Nonsberge (Trienter
Kreis) sind mehrere Ohlpressen, welche aus Kürbislernen, Bucheckern,
Pfirschen- und Kirschenkernen Speise- und Brennöhte pressen, wovon
die beyden letzteren in Sanitätshinsicht immerhin verdächtig seyn dürften;
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie