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84 Oehling. — Oehlschlegel.
gen, durch deren Gebrauch helle, minder helle und dunkle Farben berei-
tet werden, welche schnell und gleichmäßig trocknen. Samu el Brach-
mann in Wien erhielt den 23. Sept. 1824 ein 5jahr. Priv?l. auf
die Verbesserung mittelst eines eigenen Apparates sowohl das Tafelöhl
aus Rübsamen, als auch alle Gattungen Brennöhl in 3 Tagen zu rei-
nigen. Pie Ohlraffineurs Brüder L ö w y in Preßburg erhielten den
4. May 1325 ein 5jahr. Privil. auf die Erfindung, durch einen chemi-
schen Zusatz das Brennöhl zu raffiniren, daß es an Glanz und spiegel-
hellem Ansehen jedem andern gereinigten Ohle gleichkommt, und daß
durch dessen Gebrauch keine Auflösung der metallenen Lampen zu. be-
sorgen ist. An t. Kastner in Wien erhielt den 15. Oct. 1825 ein
5jähr. Privil. auf eine Verbesserung in der Reinigung der Tafel- und
Brennöhle :c. Der Samenhändler I o s. Wögerer in Wien hat seine
Ohlraffinerie nach Kastner'scher Art eingerichtet, wobey aus einem
Dampfkessel Wasserdampfe in das Faß geleitet werden, worin sich das
Ohl, mit Schwefelsaure gemischt, befindet, und wobey die fernere Reini-
gung durch Zugabe von Wasser geschieht, in welchem etwas Kochsalz
aufgelöst ist. H e i n r. B r ü l l inPresiburg erhielt den 26. März 1326
ein 5jahr. Privil. auf die Erfindung einer neuen Methode und eines
neuen Apparates zur Raffinirung des Brennöhls durch chemische Zusätze
und durch Filtricung, wodurch ein wohlfeileres und reineres Producrals
bisher gewonnen wird. — Die vorzüglichsten Ohlräffinerien besitzen jetzt:
Fest und Lem a ire, Ig nazWin ter, GeorgAlo ysBruckm ann,
SalomonG eir ing er, AugustundAdo lph Leon und Ant. Ka si-
ne rinWien; Ohlpressen: Ioh .Bapt . Marsano und L o r en z Reu-
terer in Wien , welche kaltgepreßtes Mandelöhl, so wie alle ändern
medicinischen und Speise-Ohle, dann auch raffinirtes Brennöhl er-
zeugen.
Oehling, niederösterr. Dorf im V. O. W. W., am linken Ufer
des Uhrlbaches, wo oft röm. Alterthümer, besonders Ziegel, Mün-
zen :c. gefunden werden. In einer nahen Schottergrude fand man meh-
rere Särge.
Oehlschlegel, Ioh. Lohelius, Tonkünstler und Musikdirec-
torzuPrag in Straho w, aus demPrämonstratenserorden, zuLoschau
in Böhmen den 31. Dec. 1724 geboren. Anfangs studirte er zu Ma-
riaschein, wo er bey der Iesuitenkirche als Organist angestellt ward.
Dann ging er nach Prag , erhielt bey der Dominicaner- und Mal-
teserkirche ebenfalls als Organist eine Anstellung, trat 1747 in den
Prämonstratenserorden, wo er 1743 die Ordensgelübde ablegte, und
1755 die erste Messe las. Hierauf wurde ihm die Direction der Figu-
ralmusik 1756 aufgetragen. Dieses Amt munterte ihn auf, sich in der
Tonkunst fleißig zu bilden. Darum nahm er Unterricht im Contrapuncte
und las Partituren der berühmtesten Tonkünstler. So beschäftigte er sich
durch viele Iahre.Er lieferte
Zeit auch vomDresdnerHofe mitBeyfall aufgekommen wurden.Dann wußte
er sich in der Orgelbaukunst ohne Lehrmeister, durch eigene Bemühung
hinlängliche Kenntnisse zu verschaffen, um die 1746 schlecht gebaute Or-
gel in St ra h ow selbst verbessern, und nahmhaft verstärken zu können-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie