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90 Oesterreich ob der lLnns, Geographie und Statistik.
lich 6 schiffbare Flüsse zu bemerken; als: Die Donau, welche sowohl den
mit der Salza vereinigten Innfluß, als auch die Traun und die Enns
aufnimmt. An dem Traunfluffe ist der hölzerneNavigations-Canalmerk-
würdig, wodurch die Schifffahrt über den Wafferfall möglich gemacht
wurde, welcher bey Lam b'U ch in einer Strecke von 207' über 10 Klftr.
betragt. Der ebenfalls eine Strecke hindurch schiffbare Steyerfiuß ver-
liert sich bey Stadt Steyer in die Enns; die Flüsse Krems, Alben und
Agger, nebst mehreren kleineren, gehen in den Traunfiuß, und der
Gränzflnß Saale fließt in die Salza oder Salzach. Von Nordengegen
Süden aber laufen der Donau zu: Der Naarenftuß, der Aistflusi, die
Rottet und beyde Mühl- oder Michlftüsse, von welchen der großeMühl-
fiuß durch den S c h w ä r z e n d e r g'schen Holzschwemm - Canal,
mit dem böhmischen Flusse Moldau in Verbindung gesetzt ist ; imSalz-
burger Kreise ist noch der Ursprung der Mur zu bemerken. —Außer
diesen Flüssen hat das Land ob der Enns auch einige merkwürdige Was,
sersammlungen oder stehende Seen, nähmlich: Den Hallstädtersee, den
Gmundnersee, welche beyde Seen von der aus Steyermark kommen«
den Traun durchflossen werden; den Inn/ee, den Mondsee, und
den Atter - oder Kammersee, welche durch den Aggerfiuß mit der
Traun in Verbindung stehen; dann den Mattsee, Wolfgangersee,
Wallersee, und die kleinen Aiben, Ofen- und Gosaseen ^ so wie
den oberen See, den Gasteiner- und Böcksteinersee im südlichen Hochgebir-
ge von Salzburg, Im letztgenanntenKreise ist auch das berühmte Gastei-
nerbad.—Der Boden in ö o. d.E.ist sehr uneben, und erhebt sich in verschie-
denen Theilen der südlichen Landesgränze über die bestandige Schneegrän-
ze. Der höchste Berg ist darunter der Glockner an der Gränze mitKärn-
then; das nördliche Hochgebirge dieses Landes gehört zu den Kalk-Al-
pen; das Gebirge zwischen Salzburg und Karnthen aber ist eine Fort'
setzung der mittleren Alpenkette, deren Gcbivgsart Granit ist.— Das
im Norden des Landes benndliche Gebirge ist im Ganzen minder hoch.
Die Einwohner dieses Landes sind meistens bayerischer Abstammung, nur
an der Enns und Traun haben sich in einigen Gemeinden slavische Ab-
kömmlinge erhalten, die aber, wie alle übrigen Oberösterreicher, deutsch
und lange nicht mehr ihre Muttersprache reden. Ihrer Anzahl nach hal
das Land ob der Enns gegenwärtig 765,335 Bewohner. Unverhältnis-
mäßig groß ist hier die Zahl der Wohnplätze, da eine Menge einzelne
Bauernhöfe eigene Ortsnahmen haben, und man zählt 17 Städte mit
37 Vorstädten, !12 Märkte und 6,835 Dörfer. Die Hauptnahrungs-
zweige der Eingebornen sind zwar hier fast dieselben, wie im Lande unter der
Enns; aber die Verhältnisse unter sich sind ganz verschieden. Man zahlt
hier 5 Landbauern gegen 2 Gewerbsleute, unter 433 Personen eine
adelige; unter 260 einen Geistlichen , und unter 147 eine aus der Classe
der Honoratioren. — Die Landwirthschaft ist hier im Allgemeinen m
einem besseren Zustande als im Lande unter der Enns, und vorzüglich
versteht sich dieses vom eigentlichen Lande ob der Enns. Im Ganzen
nimmt aller landwirthschaftlich benutzte Boden einen Flachenraum von
3,960,546 Joch ein, wovon dasalteLand obderEnns allein 1,742,43^
Joch begreift; im Salzburgischen aber ist viel alS Weide angegebenes
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie