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94 Oesterreich unter der Nnns, Geographie und Statistik.
za, der große und kleine Fischafluß, der Piesting-, Triesting« und
Schwechatfiuß, dann der Wienstuß im südöstlichen Theile des Landes,
nähmlich im Umfange des sogenannten Vierrels Unter-Wiener-Wald.
Im Kreisbezirke des Ober-Wiener-Waldes oder in dem südwestlichen
Landenheile: Der Tulnerbach, derPerschling, die größere Traisen, die
Bielach, die Melk, die Erlaf und Ips. Im Kreisbezirke Unter-Man.
hansberg oder in der nordöstlichen Landesgegend : Die Thaya, Pulka und
Zaya, der Sulz-, Weiden- und Rußbach, der Oöllersbach und der
Schmidafiuß; endlich im nordwestlichen oder Ober-ManhartsbergerLan«
desviertel, außer dem schon erwähnten Thayaflusse, der große und kleine
Kamp, der Zwettelfluß, beyde Kremsfiüsse, der Ranafluß, der Wei«
denbach und die Isper. Nur in diesen Kreis reicht in einem kleinen Theile
das Flußgebieth der Elbe, wohin die Bäche Lemsitz und Schwarzbach in
den ihm angehörigen böhmischen Moldaufiuß ihren Ablauf haben. Aöer
so reichlich das Land sonst bewässert ist, so hat es doch, außer den kleinen
Seen der Erlaf, des Lunzsees und dem Seefelder Weiher, keinen bemer-
kenswerthen See auszuweisen. Ausgedehnter sind seine Moosgründe um
Minkendorf , Fel l ing und Moosbrunn, und überaus wichtig seine
vielen heilsamen Quellen, unter welchen die Schwefelbäder zu Baden
nicht nur ihrer entschieden großen Wirkung, sondern auch wegen der in
den neuesten Zeiten hinzugekommenen wichtigen Verschönerungen der
herrlichen Naturanlagen ihrer Umgebung, mit Recht obenan zu stehen
verdienen (s. Baden). Minder berühmt, doch Vielen überaus heilsam
geworden, sind die Bäder zu P i r a w a r t und Deu tsch - Al-
tenburg. Diesen zunächst stehen die zusammengesetzten salinischen Stahl-
wässerzuHeiligenstadt,inderAlservorstadtzu Wien, dann dasGür-
schenthaler und Maurer, das salinisch-alcalische Stahlwasser zu Meid-
l i ng , die zusammengesetzten alcalischen Wässer bey Nodaun, Man-
ners do rf und noch anderen Orten, die muriatischen Wässer zu Z w et-
tel und Krem.s, und endlich das zusammengesetzte Bitterwasser zu
Laa (s. weiter unten das Mehrere). — Die Einwohnerzahl dieser Pro-
vinz belauft sich auf 1,245,412 an Eingebornen. Ihrer Abstammung
nach gehört die Mehrzahl der Einwohner wohl zum süddeutschen Volks-
stamme der Bayern, mit dem sie in Sprache, Sitten und Gewohnhei-
ten noch jetzt die meiste Ähnlichkeit haben. — Die herrschende Reli-
gion, wozu sich ebenfalls die Mehrheit der Einwohner bekennt, ist die
katholische; indessen sind auch die christlichen Gemeinden der Evangeli-
schen, Reformirten und der Anhänger der orientalischen Kirche, so wie
die Juden ziemlich zahlreich. Diesen ist auch hier der beständige Auf-
enthalt mit öffentlicher Religionsübung erlaubt. — Die Zahl und Ver-
schiedenheit der Wohnplätze besteht in 35 Städten mit 59 Vorstädten,
233 Märkten und 4,283 Dörfern, welche zusammen 149,900 Wohn-
gebäude enthalten, von denen bey 3st,000 aus Back- und Bruchsteinen,
etwa ein Zwölftel von ungebrannten Lehmziegeln, und der Rest haupt-
sächlich von Holz erbaut sind. Die vorzüglichere Gelegenheit, welche sich
hier zu einem reichlichen Gewinne durch den Betrieb der Kunstgewerbe
und des Handels anbiethet, hat auf die Hauptnahrungszweige der hie-
sigen Einwohner einen grosien Einfluß bewiesen. Nicht die Pflege des
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie