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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
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Seite - 99 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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Oesterreichlsche E rd v t re in igung . chen. — Der Schwabenkrieg, welchen die Eidgenossen und die bündtner 14l)9 gegen Maximi l ian I. und den schwabischen Bund führten, unterbrach dann die freundschaftlichen Verhaltnisse mit Oster- reich, und in dem Friedensschlüsse zu Basel wird weder der ewigen Richtung noch der Erbvereinigung gedacht, sondern nur im Allgemeinen verordnet, daß Alles, was durch diesen Friedensschluß nicht verändert werde, aufden alten Fuß solle hergestellt werden. Mar imi l ian suchte daher im folgenden Jahre durch alle möglichen Mittel eine neue Erbver- einigung zu Stande zu bringen. Allein die vom Schwabenkriege her noch fortdauernde Erbitterung und das damahls in der Eidgenossenschaft vorherrschende System der Anschliesiung an Frankreich vereitelten seine Bemühungen. Aber als die Eidgenossen 1510 durch die Schuld der Fran- zosen selbst in den mailandischen Händeln als die gefährlichsten Feinde Frankreichs auftraten, fanden auch die österreichischen Unterhandlungen wieder bey mehreren Orten Eingang, und den 7. Februar 1511 wurde zu Baden in der Schweiz die neue Erbvereinigung mit Kaiser Maxi« milian I. und seinem Enkel, dem Erzherzog C a r l (V.) abge- schlossen; doch dauerte es noch bis zu Ende dieses Jahres, ehe alle Orte einwilligten, am längsten widersetzten sich Luzern, U r i , Schwyz und Unterwalde n. Dieser Vertrag „erneuert und erläutert" (wie eS im Eingänge heißt) die ewige Richtung und die Erbvereinigung von 1477; er gilt für diejenigen Lande, welche nach dem Tode des Erzher- zogs Siegmund dem Kaiser zugefallen sind st. h. für Tyrol und die vordern Erblande), und für die Grafschaft Burgund (Franche-Comt6). Der freye Verkehr ohne neue Zölle, das Verboth aller Feindseligkeiten und die Bestimmungen wegen der Bündnisse und Schirmverträge mitAn- gehörigen des andern Theiles wurden wiederholt, aber des Besatzmlgs^ rechtes in den Waldstädten am Rheine geschieht keine Erwähnung, und statt des in den vorigen Tractaten enthaltenen Versprechens thätlicher Hülfe versprechen die Parteyen einander nur, wenn man angegriffen würde, >,zu einander ein getreu Aufsehen zu haben, damit man wider Recht oder Billigkeit nicht beschwert werde." Kein Theil soll zulassen, daß seine )lngehörigen den Feinden des andern zulaufen (bey ihnen in Kriegsdienste treten). Alle Puncte der ewigen Rich tu n g und Erbver- einigung von 1477, welche durch diesen Tractat nicht verändert werden , blieben gänzlich in Kräften. — Außer den 8 Orten der Eidgenossen- schaft, welche die frühern Lracrate geschlossen hatten, werden noch er- wähnt: Basel , Freyburg, Solothurn und Schaffh ausen, welche seither in den eidgenössischen Bund als wirkliche Orte waren auf- genommen worden; ferner Appenzell, welches erst 1513 aufg nom- men wurde, der Abt von St. Ga llen und die Stadt St. Gallen. Endlich verspricht der Kaiser, als Vormund seines Enkels, des Erz- herzogs Car l , daß dieser zu „Mehrung guten Willens" jcdem der zwölf Orte jährlich 200 rheinische Gulden, dem Abte und der Stadt St . Gal len und dem Lande Appenzell jedem 100 Gulden bezahlen sollte. Dieß ist das sogenannte österreichische oder burgundische,, Erbvereini- gungsgeld, welches in den spätern Verhandlungen mit Österreich oft vorkömmt, gewöhnlich sehr unregelmäßig bezahlt wurde, und zuletzt 7 *
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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