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Pälffy von Lrdbd, Ferd. Graf. ltt
von Csorna, einer Erbtochter ihres Hauses, den Nahmen und
d Wapen von Erd öd an. Sein Enkel, N ico laus I I . , Freyh.
P. v. E. (gest. 16l)l)), erhielt vom Kaiser Rudo lph i l . die Preßburger
Güter nebst dem Schlosse, so wie die Güter und Schlösser zuSt. Geor-
gen und Pösing mit dem Titel eines Erbgrafen und wurde 1593
osterr.Landst.3nd. Die Söhne des Grafen Nicolaus I I . , von denen
Stephan 11. den Stamm dauerhaft fortpflanzte, erlangten 16l)()
die reichsgräfliche Würde. Nico laus (gest. 1679), Stephan's I I .
Sohn, ist der gemeinschaftliche Stammvater der noch blühenden Linien,
die seine Söhne N ico laus und Johann gründeten. — ^. Die N i-
colaiscbe oder ältere Linie zerfiel mit den 3 Söhnen Leop o ld's (gest.
den 27. März 1720) in 3 Zweige: 1) den älteren, jetzt fürstl. Zweig,
gestiftet von N ico laus , k. k. wirkl. geh. Ratb, Obersthofkanzler und
Obersthofrichter von Ungarn (gest. den 6. Febr. 1773); 2) den mittlern,
gegründet vom Grafen Leopold, k. k. wirkl. geh. Rath, Feldmarschall
und commandirenden General in Ungarn (gest. den 9. April 1773);
3) den jüngern, gegründet vom Oraftn R ud olph, k. k. wirkl. geh.
Rath und General-Feldmarschall-Lieutenant (gest. 1. April 1768). —
V. Die I oh annische oder jüngere Linie. Der Sohn des Stifters
des älteren Zweiges erster Linie, Car lH ie ronymus, welcher seinem
Vater Nico laus 1773 im Besitze des Majorats folgte, war ungar.
Hofkanzler und wurde am 4. Nov. 1307, für sich und seine Nachkom-
men in den österr. Fürstenstand erhoben. Der erste Zweig der ersten
Linie besitzt das große Majorat in Ungarn, wozuB lasen stein, S tam-
pfen, St . Georgen, Pös ing , Dörnbach, Beynitz:c. gehö-
ren und andere Herrschaften in Osterreich und Böhmen. Der Geschlechts-
älteste ist gegenwärtig Fürst An t. C a r l , geboren den 26. Febr. 1793,
österr. Gesandter in Sachsen von 1821—23, Enkel des Car lH ie ro-
nymus, folgte seinem Vater I os. Franz (geb. den 2. Sept. 1764,
gest. den 13. April 1327). Aus diesem Geschlechte wird die Erboberge-
spanswürde im Preßburger Comitate und die Erbhauptmannsstelle des
dortigen Schlosses verwaltet.
Pälffy v. iLrdöd, Ferd. Gra f , k. k. geh. Rath, ist gebo-
ren 1774, und genoß eine vortreffliche Erziehung. Von frühster Ju-
gend an den schönen Künsten und Wissenschaften zugethan, und im ho-
hen Grade wissenschaftlich gebildet, übernahm Graf P., nachdem er
schon früher mit einer Gesellschaft von Cavalieren die Direction der bey-
den Hoftheater mit vieler Umsicht und Kenntniß geführt hatte, 1813
das Theater an der Wien. Unter seiner unmicrelbaren Leitung erhob sich
diese Bühne zu einem hohen Grade von Bedeutenheit und zählte viele
ausgezeichnete Mitglieder, auch führte er d:e lieblichen Kinderballete
em, nach deren in mancher Hinsicht lo.enswerthen Aufhebung jedoch
die Besuche bes Publicums merklich abnahmen. — 1821 verpachtete
Graf P. das Theater an Carl(s.d.), unter dessen Direction es noch
gegenwärtig steht. Seit dieser Zeit lebt Graf P. ausschließend sich
selbst, für Wissenschaft und Literatur, und hat noch neuerlich bey der
Versammlung der Naturforscher und Ärzte in Wien durch eine gehalt«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie