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p a r d ' i b i y . — P a r h a m e r . l55
Ihre Werke sind Pfeffel's Gedicht: Therese von Parabis, ihr selbst ge-
widmet, 1784 von ihr selbst componirt. Diese Composttion ist in des
FreyherrnS.v. Bib ra Journal von und für Deutschland, 3. Jahrg.,
v. I. 1786 Nr. 3 aufgenommen. — Vier Claoier-Sonaten, Amster-
dam 1778. — 12 Lieder, auf ihrer Reise in Musik gesetzt, Leipzig
1786 mit ihrer Silhouette. — An meine entfernten Lieben, fürs Clavier,
Leipzig 1786. — Bürger's Leonore, Wien 1790. — Deutsches Monu-
ment Ludwig's des Unglücklichen, eine Trauerhandlung von Riedinger,
im Clavierauszug mit Gesang, Wien 1793. Nach öffentlichen Be-
richten soll sie selbst einen zweyten Theil zu dem bekannten Drama
Ariadne auf Naros nicht nur gedichtet, sondern auch componirt haben
(1791), dessen erste Aufführung man in Wien mit Ungeduld erwartete.
pardudiy, böhm. Stadt und Hauptort einer Cameralherrschafr
gleichen Nahmens von 163 Ortschaften, im Chrudimer Kreise, an der
Mündung der Chrudimka in die Elbe, mit 390 Häusern, 3,666 Ein-
wohnern, einem Schlosse, einer Stiftkirche, Hospital, Hauptschule,
k. k. Militär-Beschäl-Departement und Gestüte für ganz Böhmen,
Eisen- und Kupferhämmer^ einer Papiermühle, Stadtgewerben und
Feldbau- Das Cameralschloß von pensionirten Officieren bewohnt (als
Filial des Invalidenhauses in Prag) ist gleich einer Veste mit einem
Walle und einer Ringmauer umgeben.
parenzo, illyr. Stadt im Mitterburger Kreise mit 2,100 Ein-
wohnern, liegt auf einem Felsen am Meere, der durch eine schmale
Erdenge mit dem festen Lande zusammenhängt, in einer nicht sehr ge-
sunden Gegend. Es ist hier der Sitz eines Bisthums mit Cathedralcapi-
tel. Die alte Domkirche hat viele marmorne Verzierungen und Säulen
aus uralten Mosaiken, die im 10. oder zu Anfang des 11. Jahrhunderts
verfertigt seyn sollen, und folglich die Mosaiken der St. MarcuSkirche
in Venedig an Alter übertreffen. Der Hafen ist ziemlich tief und sicher,
und der hier betriebene Schiffbau nicht unbedeutend.
parhamer, Ign . , Dr. der Philosophie, k. k. Rath, infulir-
ter'Propst zu Drozo in der Erlauer Diöcese in Ungarn , Vorsteher des
Waisenhauses in Wien, war geboren den 15. Iuny 1715 zuSchwa-
n enstad t in Oberösterreich. Er studirte die Humanioren und Philosophie
an dem akademischen Gymnasium zu Linz, trat 1734 zu T ren csin
in Ungarn in den Jesuiten-Orden, lehrte dann durch 2 Jahre die
Humanioren zu Belgrad, studirte zu Tyrnau Theologie, und
wurde daselbst 1744 zum Priester geweiht. 1745 hörte er zu Grätz
die geistlichen Rechte, und übernahm sodann die Stelle eines Catecheten
im dortigen Seminar. 1746ging er nach W ien, wurde an der dasigen
Universität zum Doctor der Philosophie promovirt, und übernahm 1747
den Religionsunterricht in den Trivialschulen Wien's. 1754 wurde er
Missionär der Wiener Diöcese, und war dann bis 1756 Obervorsteher
über alle Missionen durch ganz Österreich, Ungarn und Kärnthen.
1758 wählte ihn KaiserF r anzI. zu seinem Beichtvater, und im folgenden
Jahre übernahm er die Obsorge über das Waisenhaus, welchem er durch
eine Reihe von Jahren mit größter Auszeichnung vorstand. Um diese
Anstalt hat sich P. bleibende Verdienste gesichert. Während seines Di«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie