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156 parientos. — parini.
rectorates wurde das Gebäude, damahls am Nennwege, bedeutend
schönert; die Anstalt verdankt ihm bessere Ordnung, die Einführung
vortrefflicher Erziehungsanstalten und nahmhafte Vermehrung der Fun,
dationsgelder. Nach dem Tode des Kaisers Franz, wurde P. Beicht,
vater bey der!Erzherzoginn Elisabeth, 1775 wurde er zum k.k. Raths
ernannt, 1777 erhielt er die Propsteyzu D ro p o. Er starb, allgemein
betrauert um 1780. Seine erwähnenswerthesten Schriften sind: Das from.
me Kind, Tyrnau 1744, 2. Aufl., eb. 1743.-^Schulregeln für Al.
tern, Kinder und Lehrer, Wien 1750. —> Catechismus für die drey
Schulen mit den gewöhnlichen Gesängen, eb. 1758. Wurde auch ins
Illyrische, Ungarische und Böhmische übersetzt. -^ Historischer Cate«
chismus:c. mit Kupf. l. Thl. 1750, 2. Thl." 1751, 3. Thl. 1752,
2. Aufl. 1754. — Vollkommener Bericht von der Beschaffenheit des
Waisenhauses:c. am Nennwege zu Wien :e., Wien 1776.
par ientos, s. Gomez.
pa r in i , Giuseppe, berühmter italienischer Dichter der neuern
Zeit, war geboren 1729 in dem lombard. Dorfe Busis io; er studirte
zu Ma i l and Philosophie und schone Literatur und widmete sich darauf
nach dem Willen seines Vaters, gegen seine Zustimmung, der Theolo-
gie. Mit ungünstiger äußerer Lage und mit körperlichen Leiden käm,
pfend, arbeitete er dennoch unablässig und hatte sich früh in der Dicht«
kunst versucht. Seine Iugendversuche fanden allgemeinen Beyfall und
verschafften ihm die Aufnahme als Mitglied der romischen Akademie der
Arkadier, welcher er unter dem Nahmen Dar io lo E l idon io bey-
trat. Darauf erhielt er in den Familien Borromeo und Serbel«
loni Hofmeistersstellen und wurde dadurch in die Lage gesetzt, seinen
Lieblingsstudien freyer folgen zu können. 1769 ernannte ihn der österr.
Minister F i rmian zum Professor der schönen Wissenschaften an der pa«
latinischen Schule zu Mai land; nach Aufhebung derCanobiana wurde
P. Professor der Beredsamkeit am Gymnasium der Brera, später er-
hielt er noch die Professur der schönen Künste. Nach der Ankunft der
Franzosen in Italien und der Gestaltung der cisalpinischen Republik
wurde P. Mitglied der Municipalität in Ma i land ; die Rückkehr der
Österreicher 1799 setzte ihn jedoch wieder auHer Thätigkeit und er starb
den 15. August dess. Jahres. Als Dichter hatte P. zartes, inniges Ge-
fühl, Geschmack und treffendes Urtheil, selbst den unbedeutendsten Ge-
genständen wußte er poetische Weihe zu geben. Seine vorzüglichsten, im
Drucke erschienenen Werke sind: Dialn^o cl«llii linFua toz^na. —
II Fiorno, ein didaktisch-satyrisch-dramatisches Gedicht, sein Haupt-
werk, worin er das Leben in Palästen und die Sitten der Großen saty-
risch darstellte. Von diesem'Gedichte erschien jedoch nur „der Morgen"
1763, „der Mittag" 1765, „der Abend" und „die Nachr" entwarf er
zwar später, allein sein Tod verhinderte deren Ausfilhrung. — ^l-ama
in ^.lka, musikalisches Drama. Auch schrieb er mehrere dramatische Ver-
suche, Cantaten :c., viele Programme, Lehrplane und eine Menge
ausgezeichnete lyrische Gedichte. Seine gesammelten Werke erschienen in
6 Bänden, Mailand 1L01—4 ; besser in 2 Bden., eb. 1325. Von sci
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie