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pariz — partsch.
gibt es eine Prachtausgabe imBodonk'schen Geschmacke,
eb. bey Mussi 1811.
pariz, papai, Dr. der Medicin, Professor der Logik, Physik
und der griechischen Sprache zu Nagy-Enyed, war geboren 1649 zu
De'l's in der Szolnoker Gespanschaft Siebenbürgens. Er hieß eigentlich
Franz, sein Vater aber, da er aus Papa gebürtig war, erhielt den
Beynahmen Papai, der in der Folge der Familie blieb. P. siudirteam
protestant. Gymnasium zu Maros-Väsärhe ly, dann zu Nagy-
Enyed und besuchte sodann Leipzig und andere auswärtige Universi,
täten; zu Heidelberg erlangte er das Doctorat der Philosophie, zu
Basel jenes der Medicin und erhielt auch den Titel eines Beysitzers der
dortigen medicin. Facultat. In seinem Vaterlande übernahm er 1675
auf Antrag des damahligen Fürsten von Siebenbürgen Michael Apa-
fi zu Nagy-Enyed die Professuren der griechischen Sprache, der Phy-
sik und der Logik, welche er bis an seinen Tod, der den 10. Sept.
1716 erfolgte, mit Auszeichnung bekleidete. P. war ein sehr gelehrter
Mann, der lateinischen, griechischen, hebräischen und französischen
Sprache kundig, ein erfahrner und geschickter Arzt und auch als Dichter
geschätzt. Die von ihm im Drucke erschienenenWerke sind:
Klausenb. 1630. — Ru6u5 i^6ivivuin, 5eu kreves
5ticaruln Hun^i-ic^um et ^i-ans^lvInicai'um cominenwi-ji, Her-
mannstadt 1684. Dasselbe Werk, vermehrt und mit der Biographie
des Verfassers, Zürich 1723. — ^i-z keraidica, 1696. — I>2x cor-
in mehreren Auflagen, Klausenburg. — I)iction2riuin I^tino-
gricuin, Leutschau 1703. Umgearbeitete Auflage durch Pet.
Bod, eb. 1801. — Dictionarium Hungai-ico-I^aUnuin, welches er
im Manuscripte hinterließ, erschien im Drucke, Tyrnau 1760.
park^n^, ungar. Marktflecken im Graner Comitate, an der
Mündung der Gran in die Donau, mit 1,124 Einw. und einer kathol.
Kirche; berühmt wegen der Besiegung der Türken durch die kaiserlichen
und polnischen Truppen 1683.
partial-Obligationen, f. Staats-Lotto-Anlehcn.
partsch, Paul, Custos der vereinigten k. k. Hof-Naturalien-
Cabinete, geboren den 11. Iuny 1791 zu Wien. Die 4 ersten Schu-
len brachte er zu Wien er-N eustadt als Frequentant der k. k. Mili-
tär-Akademie zu und trat dann in das Lo w enburg'sche Convict zu
Wien, wo er bis zur Vollendung der philosophischen Studien blieb.
Die juridischen Studien machte er auf der Wiener Universität, nebenbey
Naturgeschichte, als Hülfswissenschaft der Ökonomie, cultivirend und
begab sich nach Beendigung derselben, 13t4, da er Gutsbesitzer werden
wollte, nach dem Stifte Göttweih, um Justiz und Ökonomie prac«
tisch zu betreiben. Nach einem Jahre Aufenthalt daselbst und von den
Reizen der Raturgeschichte immer mehr angezogen, machte er zu seiner
weiteren Ausbildung, vorzüglich in der Mineralogie 1817 und 1313 eine
sechzehnmonathliche Reise durch den größten Theil von Deutschland, durch
Frankreich, England, Holland und die Schweiz. Ein längerer Aufent-
halt war den Lehranstalten und wissenschaftlichen Sammlungen zu Frey-
belg in Sachsen, Paris und London gewidmet. Eine zweyte zehn-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie