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Passarowiyer Friede. — passini.
'assarowiyer Friede, s. Friedensschlüsse.
'asseyr, tyrol. Schloß, Pfarrdorf und Herrschaft, welche 25
Ortschaften mit 3,670 Einwohnern umfaßt, am gleichnahmigen, unweit
Meran in die Etsch fallenden Bergstrom.
Passini, I oh . , ausgezeichneter Kupferstecher, ist geboren 1798
zu Wien , wo er auch seinen ersten Unterricht im Zeichnen durch den
verdienstvollen Director Caucig und spater in der Akademie der bilden-
den Künste erhielt. In allen Zweigen der Kupferstecherkunst wurde P.
Von dem Antiken - Cabinets - Kupferstecher I o h . Georg Mannsfe ld
unterrichtet, wie auch P/s Freund, der durch seine große Geschicklichkeit
mit der Nadirnadel wie durch sein tragisches Ende allgemein bekannte
Künstler Erhar t vielen Einfluß auf dessen Bildung nahm. Unter so
guter Leitung machte P. bald die erfreulichsten Fortschritte, und begann
nun, auch für sich allein zu arbeiten. Seine Producte wurden durch die
Gediegenheit der Behandlung, durch richtige Auffassung und treue
Wiedergabe der Originale, besonders im Porträtsfache, sehr geschätzt,
und er erhielt viele Bestellungen. Gegenwärtig ist P. zu den vorzüg-
lichsten vaterländischen Künstlern im Fache des Grabstichels zu zählen.
Ilnter der sehr großen Anzahl seiner Leistungen sind vorzüglich anzuführen:
6 radirte Blatter: Hundeköpfe nach Hami l t on , 3 ebenfalls radirte
Blätter zu Fürst Lichno w sky's Werke: Denkmahle altdeutscher Bau-
kunst, u^ a. Seine bedeutenderen, gleichsam eitter zweyten Periode an-
gehangen Werke sind die Porträts Carl V. nach T iz ian ; des Con-
sistorialraths Gla h näch Nied er; E. T. W. Hoffmann's nach Hen-
sel; Friedr. Kindes nach Daf f inger ; Franz Schubert's nach
Rieder; Johanna's von Arragonien, Hammer's u. A.; mehrere
Porträts in das Taschenbuch Vesta, großes Porträt Franz Ritters
v. Gerstner u. a. m. Dann mehrere Blätter nach verschiedenen Mei-
stern aus der k. k. Gemäldegallerie für das Haas'sche Galleriewerk nach
Perger's Zeichnungen. Auch verfertigte P. mehrere schöne Blätter für
das Tübinger Taschenbuch von 1320, zu Pezzl's Skizze von Wien,
Tschischka's Beschreibung der Stephanskirche; 7 kleine Landschaften nach
PH. Rein hold und 2 nach Th om. Ender, dann das Blatt: Der
Engel, dem Kinde bethen lehrend, nach Kadlik. Noch müssen lobend
erwähnt werden seine für das Taschenbuch Cornelia und für das Taschenbuch
Vesta nach Original-Gemälden von Fen di,Rieder> Waldmül ler ,
Friedr. Gauermann u. A. gearbeiteten Blätter, mehrere Ideale
und Porträts nach I o h . End er, die Kreuztragung Christi nach
T in to re t to , 15 Landschaften aus Polen nach Handzeichnungen,
4 große Landschaften aus Brasilien nach Thom. Ender, endlich eini-
ge Scenen aus Schi l le r'schen Gedichten nach Fendi , worunter be-
sonders das große Blatt: Rudolph v. Habsburg mit dem Priester
auszuzeichnen ist. Gegenwartig ist P. mit der Ausführung eines sehr
großen Blattes nach einem Aquarellgemälde von Fendi , die kaiserliche
Familie, in dem Stande, wie sie sich 1834 unter Kaiser Franz be
fand, mit 37 Porrrats in ganzer Figur beschäftigt, welche Leistung,
der äußerst schwierigen Ausführung wegen, und da bis jetzt noch kein
Oesterr.Nat. Encykl. Bs. IV. .
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie