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pechlarn. — Peer. 17!
Um 1820 verlies, er Wien und wurde an einem bedeutenden Theater
.,'„ Deutschland als Capellmeister angefüllt, wo er sich noch gegenwär-
tig befindet. Ausier den genannten Composirionen sind von ihm noch
anzuführen: Ein großes Ballet, welches er zu dem Installationsfesie
des Fürsten A n t. Eszterhäzy schrieb, ein anderes, welches zu Ehren
des Königs von Neapel in Wien aufgeführt wurde, einige Messen und
kleinere Kirchensachen; eine große, mit allgemeinem Beyfalle aufge-
nommene Ouvertüre für's gan;e Orchester, viele Stücke für die Violine
mn Begleitung, worunter seine einst sehr beliebte große Polonaise.
pechlarn, s. Groß-pechlarn und Rlein pechlarn.
pe^au (peggau), sieyermärk. Marktflecken im Gratzer Kreise,
an der Mur, in einem pittoresken, von Bergen und Felswänden be-
gränzten Kessel, an der Gratzer Poststraße, mit 300 Einwohnern und
den Ruinen des Schlosses Peckau auf einem Steinhügel.
peczel, ungar. Dorf im Pesther Comirat mit 1630 meist refor-
mirten Einwohnern und einem Schlosse,, worin eine Bibliothek, die eine
Sammlung vieler Bibeln enthält.
pedrocclii. Ant. , vortheilhaft bekannter Kaffehhausmhaber zu
Padua, geb. daselbst 1788, hat sich durch Industrie und Sparsamkeit
in den Stand bedeutender Wohlhabenheit gesetzt und nach seinen An-
gaben ein Kaffehhaus in Padua erbaut, welches zu den prächtigsten der
Welt gehört. Er hat einen großen Theil seines Vermögens darauf ver-
wendet, um es als ein in jeder Hinsicht hervorragendes, erstes Bau-
werk in seiner Art zu Stande zu bringen, welches Alles enthält, was
die schönen Künste zum allgemeinen Vergnügen darbiethen können.
Dabey war es ihm geglückt, einen so vorzüglichen Baumeister ( Ios.
Iapel l i ) zu gewinnen, der dieses Werk eben so großartig als geschmack-
voll herstellte. Derselbe führte, nach einem trefflichen Entwurf auf den
Ruinen eines alten römischen das neue herrliche Gebäude auf. Die bey-
den Seiten stellen zwey Pavillons vor, aus viereckigen Pfeilern und 3
Säulen dorischer Ordnung gebildet. Aus dem unbedeckten Raume ge-
langt man durch mehrere Eingänge in die Gallerie. 3 Thüren führen
in den symmetrisch achteckigen Saal. An der linken Seite ist derHaupr-
eingang in das Kaffedhails. Die Wand des Hauptsaales erweitert sich
in halbel'.iptischerFvrm und dieser Raum dient für das Orchester bey mu-
sicalischen Reunionen. Die innere Verzierung wetteifert an Geschmack
mit dem Äußern. '
Peer, Ritter v. Egerthal, Ios. Ioh.,Präsidentdes Stadt-
uno Landrechts zu Innsbruck, Ritter des österr. kais. Leopold-Ordens,
wurde geboren den 4. Jänner 1754 zu Haid, im Landgerichte Nau»
ders in Tyrol. Nach sorgfältig vollendeter Erziehung wurde er 1769
Stiftling des Radif'schen Convicces zu Meran und Schüler des dor-
tigen Benedictiner-Gymnasiums. Rastloser Fleisi, klare Auffassung und
die reinste Sittlichkeit zeichneten sowohl seine Studien in den Humanio-
ren, als in der Philosophie und in der Rechtswissenschaft an der Univer-
sität zu Innsbruck aus. Den 12. Jänner 1732 erhielt P. die juridi-
sche Doctorwürde, nachdem er seit 1779 in beyden Facultäten öffentli-
cher Repetitor gewesen war. Nach der Aufhebung der Innsbrucker hohen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie