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pelagosa maggiore. — Pelikan.
Einen Beweis davon liefern seine Werke, die er theils aus
trieb, theils nach dem Auftrags der Schulbehörden velfertigte, und die
von der k. k. Studien-Hofcommission als Schulbücher vorgeschrieben
wurden. Die vielen Auflagen, in welchen sie stets mit belehrenden Zu-
sätzen und Verbesserungen erschienen, sprechen für ihre Brauchbarkeit.
So sind z. B. von den seit 1303 erschienenen schriftlichen Aufsätzen 13,
von dem Methodenbuche 4, von der großen Sprachlehre 6 , und
von der kleinen 5 Auflagen veranstaltet worden; die 3 letzten Schriften
übergab er 1822—24 dem Normalschul-Bücherverlage, durch deren Ver-
schleiß dem Fonde ein bedeutender Vortheil erwachsen ist. Diesen reihen
sich noch jene an, welche P. 1819—29 in Wien auf eigene Kosten er-
scheinen ließ, nähmlich: Sammlung interessanter Gespräche und Fabeln.
— Theoretisch-practische Anleitung zu den Elementar-Unterricht in der
deutschen Sprachlehre, in 2 Theilen (die Wortforschung und die Wort-
fügung enthaltend). — Practische Anweisung zur leichteren Erlernung
der Rechtschreibung. Bey seinen gründlichen Kenntnissen im Lehram-
te wurde ihm 1802 der Unterricht in der Pädagogik für die geistlichen
und weltlichen Praparanden anvertraut; 1323 die Stelle eines Direc-
tors an der Wiener Normal-Hauptschule, 1327 aber der Titel eines
k.k. Rathes tarfrey, und eine Personal-Zulage von 300 st. verliehen. Er
starb den 13. Jan. 1330.
pelagosa maggiore, eine von den zum Kreise Ragusa Dal-
matiens gehörigen elaphitischen Inseln, ist unbewohntuno wird nur von Fi-
schern aus Lissa besucht. Man hielt sie früher sammt den ringsum aus
dem Meere ragenden Klippen für vulkanisch.
Pelikan, I oh . Nep., war zu Teltsch in Mahren 1755 gebo-
ren, trat 1772 in den Pramonstratenser-Oroen in dem Stifte zu Neu-
reisch, legte 1779 die Ordensgelübde ab, und wurde in demselben Iah-
re auch zum Priester geweiht. Schon in den ersten Jahren seines Prie-
sterthums zeichnete er sich durch Bildung des Herzens und des Verstan-
des aus, die ihm die Achtung Aller, die ihn kannten, verschaffte. Eben
deßhalb wurde ihm als einem noch jungen Priester von dem Consistorium
inBrünn die Administration der Pfarre in dem Markte Schelletau
anvertraut, welche er mehrere Jahre verwaltete, und hierbey sein vor-
züglichstes Augenmerk auf die Bildung der Jugend richtete. Er gelangte
1793 durch die Wahl der ihm mit vielem Zutrauen ergebenen Ordensbrü-
der zur Würde eines Abtes des Stiftes zu Neure isch und zu-
gleich Prälaten des Markgrafthums Mahren. Sein Wirken ging zuerst
dahin, den ökonomischen Zustand des Stiftes emporzuheben. KeineHülfs-
quelle blieb von ihm unbenutzt; dadurch war er im Stande, 1800 eine
Erziehungsanstalt in seinem Stifte zu begründen, in welche er arme,
alternlose Kinder und hoffnungsvolle Jünglinge der Stiftsunterthanen
aufnahm,.die er ernährte und kleidete und durch die Stiftsgeistlichen erzie-
hcn und bilden ließ. Ungeachtet dieses Erziehungsinstitut dem Stifte Aus-
lagen verursachte, so brachte er es doch durch seine kluge Haushaltung
dahin, daß er 1804 die bis dahin noch nicht ausgebaute Prälatur ganz
herstellen tonnte. Überdies; sind die mit seltenen und guten Werken ver-
mehrte Bibliothek, die Sammlung vieler Seltenheiten der Natur,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie