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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 189 -
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Seite - 189 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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e st s e u ch e n. ' ein Meer hinweisen, das ihn in früheren Zeiten bedeckte. — Der frucht- barste Theil dieses Comitats ist der nördliche, und zwar svorzüglich auf dem östlichen Donauufer, wo guter Ackerbau, ziemlich starke Vieh- zucht und zugleich der Weinbau in großer Ausdehnung betrieben wird, welches letztere aber nicht weniger auf der Westseite der Fall ist, wo an dem südlichen Gebirgsabhange die trefflichen Ofner Wemgewächse vor- kommen. Pestseuchen im österreichischen Raiserstaate und beson- ders in Wien. —Die Pest, diese furchtbare Geißel der Menschheit, hatte zwar auch schon in den ältesten Zeiten, durch Völkerwanderungen, Kriege, die Kreuzzüge :c. begünstigt, von ihrer eigentlichen Heimath, Asien und Afrika ausgehend, das östliche und südliche Europa, besonders aber Ungarn und Osterreich periodenweise heimgesucht, doch am drohende sten wurde die Gefahr nach dem Falle des griechischen Kaiserthums, wo die Osmanen als nunmehr unmittelbare Nachbarn der österreichischen Staaten diesen um so mehr Gefahr brachten, als die verderbliche Seuche unter diesen asiatischen Horden einheimisch und fast unausrottbar war; letzteres um so mehr, als sie keine Vorkehrungen dagegen machten und die meisten ihrer Einrichtungen und bequemen Gewohnheiten eher als eine Pstanzschule dieses furchtbaren Übels zu betrachten waren. Ihre, anfanglich von wilder Siegestrunkenheit geleiteten Eroberungszüge droh- ten endlich die Seuche allenthalben zu verbreiten. Auch waren zu jenen Zeiten die Sicherheits- und Vorsichtsmaßregeln theils von irrigen Be- griffen über die Natur der Pest geleitet, bey weitem unzulänglich und zu einseitig; anfangs setzte man ihnen nur Processionen, Gebethe und Einstellungen aller Ergötzlichkeiten entgegen, weil man sie übernatürli- chen Einflüssen zuschrieb, wodurch denn natü'lich die dangenden Gemü- ther noch befangener und, wie neuere Erfahrungen lehren, die Körper empfänglicher für Ansteckungen gemacht wurden, zuweilen schrieb man sie wohl auch im fanatischen Eifer den Juden zu, welche sie durch Ver- giftung der Brunnen:c. veranlaßt haben sollten, und verfolgte diese mit Feuer und Schwert, während man den eigentlichen Feind ruhig fort- wüthen ließ, — theils' waren auch die allgemeinen Sorgen wegen den Fortschritten der Türken und für die Existenz der christlichen Staa- ten in Europa vorherrschend und erlaubten nicht eher dem immateriell len Feinde kraftigen Widerstand zu leisten, als bis man dem materiellen wirksam begegnet, und seinem SiegeszugEinhal gethan hatte.Erst in neue- rer Zeit, als durch die Siege des Herzogs von Lothringen, Euge n's u. A< die türkische Übermacht gebrochen und in ihre bestimmten Gränzen zurück- gewiesen war, verminderte sich die Gefahr einer abermahligen Verbrei- tung dieser verheerenden Seuche in unseren Gegenden, die bessere Aus- bildung der Arzneykunde und des Sanitätswesens, wie die umsichtigere. Maßregeln der Landesregierung trugen ebenfalls vieles zur Beseitigung derselben bey und nahmentlich sind die jetzigen ösierr. Contumazanstal- ten an der Seeküste und der allgemeine Pestcordon gegen die Türkey Musterhaft zu nennen, und bewahren gegenwärtig wirksam gegen ein Übel, welches diesem Welttheile in früheren Jahrhunderten so oft Tod und Verderben brachte; es läßt sich mit vielem Grunde hoffen, daß bey
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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