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Pez, vernh. — Pczzl.
und Alaunbergwerke. In der Nahe befinden sich noch zwey andere
Steinlohlemverke im Hinterholz und in der H eisi'schen Waldung.
1033, besuchte
die lateinischen Classen zu Wien und Krems, und trat mit 16 Jahren in
das Benedictinerstift seines Geburtsortes, wo er die Philosophie zurück-
legte und dann wieder nach Wien ging, um Theologie zu siudiren.
Er fand außerdem den meisten Geschmack an der Literatur und Historie
schen Quellenkunde, besonders was die Geschichte seines Ordens betraf.
Er machte sogar für diesen Zweck eigene Reisen, um die Benedictiner-
Klöster in Osterreich, Bayern und Schwaben zu besuchen. Als der k. k.
Minister Phi l . Ludw. Grafv. Sinzendorf zum Congreß zuSois-
so n s geschickt wurde, machte P. die Reise mit ihm, und erhielt dadurch
noch mehr Gelegenheit, seine diplomatischen Sammlungen aus den Hand-
schriften derKloster-Bibliotheken dieses Ordens zu vermehren. Das große
von P. in Manuscript zurückgelassene Werk^il^liolneea Nenellicli-
noi-um, wurde durch seinen Tod zu Melk 1735 unterbrochen. Seine
gedruckten Werke sind: ^N65auru8 anecciatorum novizz., 5eu veter.
Monument, ex (^ei-maniciz Vibliotneciz collectiv, 6 Bde. Augs-
burg und Oratz 1721—29 — NibliotnecH'25cotica, 13 Thle. Re-.
gensb. 1723—33. —Abgeschmackt ist seine ^Fnesis Llanbelcin vita et
revei^tioneZ, Wien 1731.
Pez, Micron., berühmter Geschichtsforscher, war geboren zuIbs
in Niederösterreich 1675. Er trat frühzeitig in den Benedictiner-
Orden, und zwar in das Stift M e l k. Da ihn seine Neigung
auf die Geschichts- und Alterthumskunde seines Vaterlandes führte,
und er hierin von gleichem Eifer mit seinem altern Bruder und
Ordensgenoffen (s. den Vorigen) belebt wurde, so arbeiteten sie ge-
meinschaftlich daran, alte Urkunden, Chroniken und andere Überbleib-
sel des Alterthums von ihrem Vaterlande zu sammeln. Nachdem sie in
dieser Absicht die Abreyen und Klöster von ganz Osterreich untersucht hat-
ten, thaten sie 1717 eben dieß in Salzburg und Bayern. In den letz-
ten 15—20 Jahren seines Lebens wirkte P. in stiller Einsamkeit, nach-
dem er die bis dahin geführte Aufsicht über die Bibliothek zu Melk sei-
nem Ordensbruder Marr. Kropf (s. d.) übergeben hatte. Er starb den 14.
Oct. 1762. Von seinen Schriften tragen die meisten das Gepräge hi-
stor. Authenticität und sind für das Quellenstudium der vaterländischen
Geschichte von großerWichtigkeit, als: ^cta 3. (^uiomanni, scntiae
1^5 et HlÄl-t/i-i5, Krems 1713.—scriplareä rerum ^U5tric»t:ai-uin
et Aenuini; e^illit et nece85arii5 nolis, «b^l-vItionikus et
ei'äionikuZ illugtravit, 6 Bde. Leipz. und Regensb. 172l)—45
(der dritte Band enthältO ttokarsv. H o rn eck(s. d.) Reimchronik.) —
lliztoi-ia 3. I^opoi^i^ustriae ^iHronioniz, Wien 1747, delltsch eb.
1756. Außerdem nahm er werkthätigen Antheil an verschiedenen Ar-
beiten seines Bruders.
pezzl, Iol)., wargeboren 1756 zuMollersdorf im bayerischen
^llnterdonaukreise. Nach vollendeten Studien privatisirte er eine Zeit in
Salzburg und Zürich; 1735 wacd er als Secretär und Bibliothe-
kar bey dem Fürsten Wenzel v. Kaunitz, österr. Staatskanzler,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie