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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 204 -
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204 P fe rdezuch t . edle Pferde nennen. Der Eigenthümer einer Stukerey zieht jene Art Pferde, die ihm am besten gefällt, und die Sorge, die man in jeder solcher Anstalt anwendet, diese oder jene Art von Pferden hervorzubrin- gen, bringt auch wieder fast eben so viele Unterrayen hervor, als es Gestüte gibt. In jenen der begütertsten Eigenthümer^zieht man gewöhn- lich 2 Sorten Pferde, nähmlich: Wagen- und Reitpferde. In Ungarn werden die Pferde den größeren Theil des Jahres über in FreyheK und unter freyem Himmel gelassen; die Hengstfüllen bilden eine eigene Trup, pe, eben so die Mutter- und die Stutenfüllen zusammen. Die Hengste werden nur während der Sprungzeit auf der Weide gelassen, die übrige Zeit des Jahres werden sie als Reit- oder Wagenpferde verwendet. Auf der Weide werden die Thiere von einem oder mehreren Männern gehü- tbet. Diese Hirten (i'äikvZ) halten ihre Pferde am Seile zur Weide und reiten, sie dann, um die zerstreuten Pferdetruppen zusammen zu treiben, oder um sie von einem Platze zum andern zu führen. Diese Dienstpferde leben auf gleichen Grund und Boden mit den andern. Sie sind größten Theils ungezäumt, haben nur eine einfache Halfter, an der sie gehalten werden, welche dann dem Reiter, wenn er zu Pferde sitzt, zugleich als Zügel dient. Diese Dienstpferde sind entweder Stuten, die verworfen haben, oder die man nicht mehr zur Zucht behält, oder sie sind sonst nicht mehr verkäufliche Gestütpferde. Die, Pferdetruppen sind übrigens sehr leicht zu führen.^ Die Hengste, die sich am liebsten zer- stceuen, entfernen sich nicht weit, und erreichen die Truppe bald wie- der. Einige Mutterstuten sondern sich wohl in den ersten Tagen, nach- dem sie abgefüllt haben, auch gerne ab, doch verlieren sie die Truppe nicht aus dem Gesichte. Unfälle ereignen sich selten und die Hufschlage, die meistens bey den Hengsten Statt finden, können selten Folgen haben; denn die Hufe sind nicht beschlagen. — Obschon die Products der Gestüte mit dem ausgedehnten Terrain, den die letzteren einnehmen, nichtsehr im Verhältnisse stehen, so gibt es doch manche, denen ihre Producte be- trächtlichen Nutzen gewähren. Ein solches ist das Gestüte des Grafen v. V iczayzu I r e g (Üreg) im Tolnaer Comitate, wo die Thiere stark genug sind, schöne und große Reitpferde oder auch gute Wagenpferde abzugeben, und immer sehr theuer verkauft werden. Dieses Gestüte, das aus der ungar. Pferderace entstand, die zuerst durch gleichförmige Behandlung, dann durch arabische, zuletzt durch englische Pferde von guter Auswahl verbessert worden war, liefert schöne und gute Pferde, deren Originalrace zwar nicht mehr recht zll erkennen ist, die aber doch groß genug und sehr ausgezeichnet sind. Ihre ursprüngliche orientalische Abkunft läßt sich demungeachtet nicht läuguen. — Der Stand der Pri- vatgestüte besteht ziemlich allgemein aus mehr als 60 Zuchtstuten, doch gibtes auch mehrere, wo diese Zahl doppelt vorhanden ist. So bey!dem kaiserlichen zu Kladrub und S'el lm itz, in jenem des Grafen v. Hu- nyady zu Ürmeny und des Fürsten Eszterhäzy zu Ozora. Der Kaiser hat Gestüte zu Lipizza und Pröstranegg (im Königreiche Il lyrien), das zweyte zu Kladrub (in Böhmen), das dritte war zu Kopcsän bey Holitsch in Ungarn, an der Gränze von Mähren und Österreich. Die Gestüte stehett unter der Leitung des k. k. Oberststallmeisters
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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