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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 205 -
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Pferdezucht . W5 und der k. k. Gestütsmeister. Der Oberststallmeister glbt von seinen Unternehmungen dem Kaiser Rechenschaft und beauftragt jene l mit allgemeinen und besonderen Anordnungen. — Das Gestüte zu Ko p- csän bey Ho t i tsch ist 1814 und 1315 durchgehends umgestaltet worden, die ganze altere Nace wurde entfernt und in dieses Gestüte ka, wen keine anderen, als englische Reitpferde. 1820 gab es daselbst nur in England geborne Zuchtstuten, und auch die Hengste wurden nur von da- her genommen. Es war also eine nach Ungarn verpflanzte wahre Colonie englischer Pferde, ohne irgend einer andern Beymischung. Sie bestand aus beylausig 60 Mutterstuten und 10 Hengsten, von denen einer von vorzüglicher Schönheit gewesen. Diese englische Rac^e hatte die Bestim- mung stets rein und unvermengt schalten zu werden/ man hatte es sich bloß vorbehalten, in England von Zeit zu Zeit einen schönen Hengst zu kaufen, um sie aufzufrischen. — Die Pferdebesatzung des Gestütes zu Kladrub war einst jene des Gestütes zu K opcsan, bevor die engli- sche Pferdecolonie an den letzten Ort gelangte. Die Ra<^e hat sehr viele Unterracen hervorgebracht, worunter die merkwürdigsten jene sind, die sich in den Gestüten des Fürsten v. T rau t mannsdor f f in Böh- men, des Grafen v. Hunyady in Ungarn, des Fürsten v. Eszter- häzy und des k. k. Militargestütes zu Mez öhegy es, ebenfalls in Un- garn, besinden. — Zu Kladrub hat man nur 2 Farben, Schimmel und Braun. Die Braunen, obschon ebenfalls groß, sind weniger ausge- bildet, und dieß nimmt ihnen einen Theil ihrer Schönheit. Inzwischen erkennt man aus ihrem Kopfe und ihrer Gestalt, daß sie aus gleicher Quelle entspringen. Ob die Farbe der ursprünglichen Race, Schimmel oder Braun war, laßt sich jetzt schwer mehr entscheiden. 5Ü5ie dem auch sey, man sucht diese beyden Farben sorgfältig zu bewahren, indem man Thiere von gleichen Farben paart, und da die Rac? alt ist, so geschieht es selten, daß Thiere von anderer, als von der Farbe ihrer Ältern gebo- ren werden. So sieht man auch selten, daß gepaarte Schimmel einen Braun, oder gepaarte Braun einen Schimmel erzeugen, geschähe es aber, so werden solche Producte im Gestüte ausgemustert. — Außer den eben genannten beyden Arten einer und dsr andern Race (des großen Wa- genschlages) zu K lad rub , hat man aus Holland (aus den Niederlan, den) auch noch eine andere Raoe, die Hard-Draver kommen lassen. Diese Pferde sind von dunkler Aarbe (Rappen oder Braun) und verschie- den gestaltet. — Das Gestüte zu Lipizzain Illyrien ist unter den 3 Hofgestüten des Kaisers das bedeutendste. Die srsten veredelten Racen, welche in diesem Gestüte gezogen wurden, waren aus Spanien und Nea- pel, und zu Reit- und Schulpferden bestimmt, seitdem) sind sie in ver- schiedenen Zeitepochen mit andern Racen, vorzüglich mit Ra^en auö dem Orient durchkreuzt worden. Diese Kreuzungen aber, die von den von Zeit zu Zeit dahin gelangten Gestütsvorstehern nicht mit gehöriger Vorsicht unternommen wurden, haben nur Übel gestiftet, wie dieß bey einer Anstalt immer erfolgt, wenn sie nicht durch eine lange Reihe von Jahren, nach fortwährend gleichen Grundsätzen geleitet wird. Die ur- sprünglichen Ra^en haben sich also so sehr verändert, vermengt und de- teriorirt, daß man^bey dem größten Theile der Producte dieses Gestütes
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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