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212 phorus.—physikalisch-astronom. Cabinet in Wien.
ren von den Belagerten abgeschlagen worden. — Dem braven Vertheidi-
ger seiner Hauptstadt trug Ferdinand I. die Statthalterschaft über
das Herzogthum Würtemberg auf. — Aber hier waren Umstände, wo-
gegen Muth und Klugheit vergebens ankämpften. Ohne die aus Tyrol
erwartete Unterstützung zu erhalten, mußte P. mit etwa 400 Reitern
und 10,000 Mann Fußvolk, größtentheils zum Dienst genö'thigten Un-
terthanen, dem Landgrafen von Hessen sich entgegenstellen, als er mit
einem Heere von 3,000 Pferden und mehr als 20,000Mann Fußvolk den
vertriebenen Herzog wieder einführte, der im Lande noch immer Anhang
fand. Mit dem Treffen bey Laufen (1534) ging Würtemberg verloren.
Den Pfalzgrafen selbst traf das Ul glück, daß ihm schon am Vorabende
der Schlacht eine Kanonenkugel die Ferse wegriß, und daß er zuAsperg,
wohin er verwundet seine Zustucht nahm, in Gefangenschaft gerieth.
Nach seiner Befreyung brachte er seine übrige Lebenszeit in Ruhe zu, und
starb 1548.
phorus , erste k. k. privil. Holz - (oder logisch eigentlicher Schei-
ter-) Verkleinerungs-Anstalt in Wien, nach den Anfangsbuchstaben der
ersten Unternehmer: Pä l f f y , Hackelberg, Offenheime r, Rein-
scher, Unger und Schönfe ld so genannt, ist, bey Voraussehung
genau berechneten Maßes, eine sehr bequeme und auch für das Allge-
meine zweckmäßige Einrichtung, um das besonders in den engern Gassen
der Stadt lastige Holzhauen, obwohl dieses durch die neuesten Verfü-
gungen der Behörden seit Anfang Novembers 1835, wo möglich in den
Höfen der Häuser zu geschehen hat, noch mehr zu beseitigen. Die bey-
den Holzschneidemaschinen des P. sind von inlandischen Künstlern ver-
fertigt, werden durch Dampfe in Bewegung gesetzt, und verarbeiten
binnen 24 Stunden gegen 100 Klaftern Holz. Jedermann kann seinen
Holzbedarf verschiedener Gattung entweder in der Werkstatte (neue
Mieden, Mittersteig Nr. 602 und 616) selbst kaufen, oder diesen in
den Hauptbestellungsbureaus in der Stadt (Wollzeile Nr. 783) oder dessen
Filialen (bey 13 Lotto-Collectanten) gegen Empfang einer Charte be»
stellen. Das auf der Werkstätte selbst erkaufte klein geschnittene und ge«
spaltene Holz wird sogleich zugefahren, die Bestellungen in den Bureaus
werden den nächstfolgenden 3ag vollzogen. Das Hauptbureau kann je-
doch auch ausnahmsweise das Verlangte zur alsogleichen Zufuhr anweisen.
Unter einerDrittelklafter nimmt aber das Bureau keine Bestellungen an,
sondern die Parteyen müssen den Ankauf geringerer Quantitäten auf der
Werkstatte oder in den Verschleißgewölbern selbst bewerkstelligen, wie auch
für die Zufuhr selbst Sorge tragen. Die ämtliche Zufuhr aber sindet Früh
und Nachmittags in eigens eingerichteten (geschlossenen) Wagen, und frey
von allen sonstigen Auslagen, Statt. — Von Zeit zu Zeit werden die
Holzpreise und Bestellungsorte des P. mittelst der WienerZeitung oder
Placate zur Veröffentlichung gebracht.
physikalisch-astronomisches Cabinet inwien (imSchwei-
zerhofe der k.k. Hofburg) gehört gewissermaßen zu den naturwissenschaftli-
chen Sammlungen. lS . N atu ra l ien-Cabi n ete k. k.v ereinigte.)
Es enthält nebst vielen physikalisch - astronomischen Instrumenten auch
mechanische und technische Kunstwerke, eine Tastenharmonika (von dem
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie