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piesting. — Pilat.
schaften beförderten. Viel verdankt ihm vorzüglich die Obstbaumzucht im
Raabthale als gründlichen Pomologen. Eine große Anzahl von Bäu-
men, veredelt durch die feinsten auslandischen Obstsorten, wurden aus
seinen Baumschulen verbreitet, viele der Schuljugend, die er theils selbst,
theils von einem eigens dazu gehaltenen Lehrer in der Obstbaumzucht
theoretisch und pracnsch unterrichten ließ, unentgeldlich und als Schul-
prüfungs-Prämien vertheilt. So stiftete er auch für jede Gemeinde-
schule des großen Pfarrsprengels eine eigene instructive Baumschule.
Nicht bloß in seiner Nahe, sondern auch in der Ferne wollte sein edler
Eifer wirken; er gab daher 1322 heraus: „Versuch eines Leitfadens für
Landleute, wie sie auf die wohlfeilste und leichteste Art in kurzer Zeit
viele Obstbäume pflanzen, veredeln, und ihre Früchte benutzen können;"
eine von allen Obstbanmzüchtern anerkannt brauchbare und nützliche Schrift.
Auch zur Einführung derSeidencultur im Raabthale machte er mehrneVer,
suche.DieLandwirrhschafts-Gesellschaft inSteyermark hat alles dieses gewür«
digt, und ihm die Gesellschaftsdenkmünze zuerkannt, die er aus den Handen
des Präsidenten Erzherzog Johann erhielt. Selbst im Auslande wurde
sein Verdienst geachtet. Die altenburgische pomologische Gesellschaft er-
nannte ihn 1326 zu ihrem auswärtigen correspondirenden Mitgliede. P.
starb am 17- Iuly 1331. Sein Andenken ehrte die damahlige Inhabe-
rinn der Herrschaft Hainfe ld, die 1335 verstorbene Gräftnn v. Purge
stall mit einem Monumente, welchss sie dem Verblichenen in der Kir-
che zu Iehr ing setzen ließ.
piesting, einer der ansehnlichsten Flüsse des V. U. W. W. in
Niederösierreich, entsteht an der Nordseite des Schneeberges im Markte
Guten stein durch die Vereinigung der S te in a-Piesting und der
Läng a-Piesting^ Außerdem vereinigt sich in Gutenstein mit die-
sen beyden Bächen der sogenannte ka l teGang, von welchem die P.
noch eine Strecke hinter jenem Ort den Nahmen des kalten Ganges
beybehält. Sie stießt dann durch das Thal der Od, tritt, nachdem sie
das Gebirge verlassen hat, auf die Neustädter Heide und ergießt sich in
die große Fischa.
pietola, lombard. Dorf in der Delegation Man tua , nahe am
Mincio bey Man tua , wird nach einer ziemlich unverläßlichen Tradi-
tion für das alte ^n6^5 und den Geburtsort Virgi l 's gehalten. Fast
alles nur einigermaßen Bemerkliche wurde mit dem Nahmen des Dich«
ters verherrlicht. Eine Grotte in der Nähe erhielt den Nahmen der
Grotte Virg i l 's ; der alte Palast der Herzoge von Mantua wird jetzt
noch V i rg i l i ana genannt, doch ist er sehr verfallen und der Garten
nur eilie Art vernachlässigten Küchengartens. Die Franzosen wollten einen
öffentlichen Garten anlegen und in demselben des Dichters Standbild
aufstellen; die Kriegsereignisse jedoch haben dem Plane ein Ende gemacht.
p ieynigg, s. Ermin.
Pl lar , Ios. Ant. Edler v., k. k. Hofsecretär im außerordent-
lichen Dienste bey der geh. Haus-, Hof- und Staatskanzley, Inhaber
deö silbernen Cioil-Ehrenkreuzes, Ritter des päpstl. Christus-Ordens, des
rttss. kaiserl. Sr. Annen- und des konigl. preuß. rothen Adler-Ordens
3. Classe, Hauptredacteurdes Österreichischen Beobachters, ist geboren zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie