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pirano. — pirchstaller. 227
nen, sowohl in als außer dem feindlichen Feuer, aus dem Wege zu
räumen. In Friedenszeiten wird dieses Corps, nach Erforderniß der
Umstände, zur Fortisication Und allen dazu gehörigen Arbeiten, zur Er-
hauung und Herstellung von Militar-Ärarial-Gebauden, zumChaussee-
und Dammbau, oder auch zum Wasser- und Canalbau verwendet,
und nebstbey zu den im Kriege bey einer Armee vorkommenden Ar-
beiten abgerichtet. Zu dem P.-C. werden daher so viel möglich
solche Professionisten ausgehoben, die zu den vorangeführten Arbeiten
besonders geeignet sind. Der Pionier ist nach dem Infanterie Dienst-
reglement zu behandeln. Er muß nicht nur die ihm vorgeschriebenen
Arbeiten verrichten, sondern auch einem feindlichen Angriffe mit den
Waffen in d r^ Hand begegnen; jeder Mann ist daher mit einer Muskete
versehen, und hat nebst dieser noch eine Schaufel oder einen Krampen
zu lwgeln Das P.-C. ist in Rücksicht auf die von demselben zu
verrichtenden Dienste dem General-Quartiermeister untergeordnet. In
Ansehung der Iurisdiction, Ökonomie und Verrechnung ist dasselbe
dem General-Commando, in dessen Bezirk es verlegt ist, untergeordnet.
Dem Commandanten des P.-C. sind, in Bezug auf Bestrafung
derDisciplinar-Vergehen, Bewilligung derHeyrathen vom Unterofficier
abwärts, und die Beförderungen, jene Rechte eingeräumt, die den Com-
mandanten selbstständiger Bataillons oder Corps zustehen. Zur Bildung
im Pioniersdienste besteht eine eigene Schule in Tu l lm
p i rano, Stadt im Istrier Kreise des illyrischen Küstenlandes,
liegt auf einer Halbinsel am Meerbusen Largone, zwischen 2 Hügeln,
an deren einen pyramidenförmig angebaut, uttd hat 6,200 Einwohner.
Das lalte verfallene Castell und die sehr hoch liegende Hauptkirche
geben dem Orte ein hübsches Ansehen. Außer ^ großen Plätzen sind die
meisten Gassen sehr eng. Fast in der Mitte der Stadt erhebt sich auf
einem hohen Hügel die alte gothische Hüuptkirche mit einem freystehen-
den spitzigen Thurme> welche einen freyen Platz vor sich hat, von dem
man eine herrliche Aussicht auf das Meer genießt. Das Stadthaus und
die Minoritenkirche haben sehenswerthe Gemälde. Für den Unterricht
besteht eine Hauptschule. In dem nahe gelegenen Valle 6i Ziccots lie-
gen die wichtigsten Salinen Istriens, welche das schönste und reinste Salz
an der ganzen Küste erzeugen. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner
ist Wein- und Olivencultur und Fischerey. Der schöne und sichere Hafen
korto delle No5e, von den Istriern il ?orto ßlorioZO genannt,
hat ein doppeltes Becken > wovon das kleinere fast mitten in der Stadt
befindlich, durch Canäle, die gesperrt werden können, zugänglich ist.
p i rawar t s. Groß-p i rawart .
pirchstaller, Iac., Bildhauer, geboren amZ.Iuly 1755 zuTre n S
unter Sterz ing in Tyrol; lernte die Bildhauerey bey Iac. Gra t l
zu Innsbruck, und kam 1775 nach Wien , wo er sich auf der
Akademie in seiner Kunst übte, auch zugleich bey der Hofbaudirection
practicirte. Als er 1781 in sein Vaterland zurückkam, ging er nach B r i-
xen, wo sein Bruder Ioh . Bapt. Dombeneficiant war. An der Dom- <
kirche daselbst wurde die Fa^ade oder vielmehr der Porticus nach seiner
Zeichnung erbaut, nebst den Statuen darauf von weißem Marmor. Ee
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie