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Z32 Player, Ioh. Pictor. — playep Ios.
warb. DieKaiserinn Mar ia Theresia berief ihn nach Wien, wo
er für den Lustpalast in Schonbrunn 4 kolossale Statuen verfertigte,
und eine wahrhaft kaiserliche Belohnung erhielt. Hierauf kehrte er wie-
der in sein Vaterland zurück und starb zu Prag am 27. Sept. 1787.
Player, I oh . Victor, Maler, war den 24. Iuny 1704 im
Vintschgaue Tyrols geboren. Er erhielt d^n ersten Unterricht in der zeich-
nenden Kunst zu I nnsbruck, dann zu Passau und kam 1730 nach
Wien , wo er sehr viel malte und auch viele auswärtige Bestellungen
erhielt. So gingen z. B. mehrere seiner Arbeiten nach Schlesien, Hol-
land, England und Schweden und fanden allenthalben Beyfall. 1756
ram er in sein Vaterland zurück, wo er, jedoch mit abnehmenden Kraf-
tenMehreres malte, und starb 1767 zu Eppan in Tyrol. Vorzüglich
sind mehrere seiner Stücke, auf welchen mit feinem Pinsel viele Figu-
ren in Ohl gemalt sind; z. B. die Erbauung des Thurmes zu Babel,
die Zerstörung Ierusalem s u. a. m.
Player, Ios. , Sohn Ignaz P.'s, 1752 zu Prag ge-
boren, verlegte sich schon als Jüngling nach geendigten Humanitäts-
studien auf die Zeichnungs- und Malerkunst. Durch gute Aufnahme
seiner anfänglichen Arbeiten aufgemuntert, begab er sich nach Wien,
wo er sich besonders auf architektonische und theatralische Zeichnungen
mit verdoppeltem Fleiße verlegte, und durch 5 bis 6 Jahre ununter-
brochen ein eigenes Studium daraus machte; er war auch hierin so glück-
lich, daß ungeachtet er keine fremde Anleitung dazu hatte, auch noch
überoieß mit allerley Schwierigkeiten und Nahrungssorgen kämpfen
mußte, er sich dennoch durch seine Kunstproducte ungemein empfahl.
Auch fing er an, sich allmählig auf größere architektonische Werke zu
verlegen, und gab sein Talent dießfalls dem Wiener Publicum dadurch
zu erkennen, daß er einen 6 Klafter hohen Triumphbogen zu einer am
Iohannissoitale in Wien gehaltenen Feyerlichkeit verfertigte, der all-
gemeinen Beyfall erhielt. Dieses Werk war auch der Anlaß, daß man
ihn 1731, als das in Prag neu errichtete Nationaltheater decorirt wer-
den sollte, zur Bearbeitung der dazu nöthigen Scenen und Decoratio-
nen wählte. Bald darauf wurde er von Kaiser Joseph I I . (1733)
beauftragt, auf eine ähnliche Art dieDecorationsarbeicen am k. k.Hof-
theater zu übernehmen. Nur die ihm daselbst zugestoßenen widrigenVor-
falle hinderten ihn an seiyem Aufkommen. Indessen legte er einen über-
zeugenden Beweis seiner Geschicklichkeit dadurch ab, daß er 1736 eine
aus der in Wien mit Beyfall aufgeführten Oper (^iußlio 5ab!no
entnommene Scene in Ohl malte, und sich damit so viel Ehre machte,
daß es ihm von dem Kaiser gegen eine angemessene Belohnung abgenom-
men, und für die k. k. Bildergallerie verwendet wurde. Auch malte er
mittlerweile mehrere andere Srudienstücke. 1790 wurde er wieder als
Hoftheatermaler mit einem jährlichen angemessenen Gehalte angestellt;
seine mit Geschmack verfertigten Theaterarbeiten veranlaßten 1796 seine
Ernennung zum k. k. Kammermaler und ordentlichen Mitglied der
Akademie der bildenden Künste. Er starb zu Wien 1810. Auch in den
Gallerten des Fürsten L iecht e u stein und Grafen Czern in in Wien
sinden sich schöne Ohlgemälde von P.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie