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tors und der Professoren der Philosoph. Facilltat der Universität gleichgesetzt.
Die Professoren der beyden Vordcreitungsclassen haben, als solche den Rang
der Gymnasial-Professoren. Nücksichtlich derAssistenten, gelten dieselbenBe«
stim'nungen, wie an der Universität. —Die Schüler und Zuhörer des In-
stituts sind nach denselben Modalitäten, wie an der Universität, von der
Militärpflichtigkeic befreyt. — Auf die Zeugnisse des P. I.'s wird bey
Anstellungen in Staatsdiensten, welche die dorr vorgetragenen Kennt-
nisse nöthig machen, besondere Rücksicht genommen. — Das P. I. hat
den Charakter einer technischen Kunstbehörde, und über alle technischen.
Gegenstände, worüber die höheren Behörden eines Gutachtens bedürfen,
ist dieses von demselben einzuholen; so wie die Mitglieder desselben zu den
für technische Erhebungen in einzelnen Fällen nöthigen Reisen verwendet
werden. — Das P. I. als technisches Museum oder Con-
servatorium für Künste und Gewerbe. Die Sammlungen
des P. I.'s machen eine eigene Seite desselben aus, in welcher es, von
seiner Eigenschaft als Lehranstalt zum Theil unabhängig, die Stelle eines
technischen Museums oder einer Erhaltungsanstall für Künste und Ge-
werde vertritt, welche durch die zweckmäßig und vollständig aufgestellten,
technischen Sammlungen eine anschauliche Darstellung des Zustandes der
Indmnialcultur und der ihr zugehörigen Wissenschaften und Hülfsmittel
enthält. Außerdem dienen diese Sammlungen als instructives Hülfsmit-
tel für die Lehrvorträge. Die Professoren führen die ordentliche und un-
mittelbare Aufsicht über die ihnen, in Übereinstimmung mit ihren Lehr-
fächern, übergebenen Cabinete und Sammlungen. Sie sind für die
ihnen nach dem Inventarium übergebenen Sammlungen verantwortlich,
und verpflichtet, das Vorhandene im vollkommenen Zustande zu erhal-
ten, und für die Erweiterung des Cabinets nach Maßgabe der vorhande-
nen Hülfsmittel die möglichste Sorge zu tragen. Für die Erhaltung und
Erweiterung der Sammlungen sind angemessene jährliche Verlagsgelder
bestimmt. Bey allen Sammlungen wird auch in der äußern Ausstellung
nach Thunlichkeit auf eine empfehlende Eleganz Rücksicht genommen.Die
Oberaufsicht über sämmtliche Cabinete liegt dem Director ob. Der Zutritt
zu den Sammlungen steht dem Publicum gegen, bey dem Director ab-
zuholende und dem Saaldiener des Cabinets abzugebende, Eintritts-
karten offen.
ponheimer, Ri l ian, akademischer Kupferstecher, war geboren
zu Wien den 26.April 1757. Sein Vater war kaiserl.Kammermusikus
und ließ ihm eine gute Erziehung angedeihen. Nachdem P. die deut-
schen und die 3 ersten Classen der lateinischen Schule zurückgelegt hatte,
trat er 1774 in die kaiserl. Kunstakademie, wo er unter Schmuzer
und Brand Unterricht im Zeichnen und in der Kupferstecherkunst erhielt.
1734 erhielt er einen akademischen Preis für den Stich eines Nachtstückes
nach Christ. Brand. Bald hatte sich P. durch viele, mitunter treffliche
Leistungen ausgezeichnet, und er genoß die Ehre, daß ihm der Erzher-
zog Carl den Stich der Plane zu dessen strategischem Werke übertrug.
Auch Prof. Rudtorffer wählteP. zu seinem ^i-lnamentai-luinckil-ur-
ßicum und dieser verfertigte 30 Platten dazu. Seine übrigen bedeutendsten
Arbeiten sind: Platten zu den Änfangsgründen der Muskellehre von Prof.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie