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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 253 -
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popowi tsch. — poppcr. 253 in der Eigenschaft eines beständigen Brigadiers desPontonier.Bataillons und der sämmtlichen schiffamtlichcn Abtheilungen sein Aint handelt. popoivltscl), Ioh . Sicgm. Oalcntin, k. t. offentl. Professor der deutschen Sprache an der Universität zu Wien, Mitgli'd der kaiserl. Akademie der Naturforscher und mehrerer in- und auswärtiger gelehrten Gesellschaften, war geb. zu Ar zl in in Steyermark, den 9. Febr. 1705. Oeine Studien vollendete er in C i l l i und Gratz mit großem Er- folge und bekleidete in mehrere,: adeligen Häusern Erzieherstellcn, bis er um 1753 die Professur der deutschen Sprache und Wohlredenheit er- langte, die er durch eine Reihe von Jahren mit vielem Nutzen versah. Odschon geborner Wende, machte er doch das gründliche Studium der deutschen Sprache und Dialectik zum Hauptgegenstande seiner Forschun- gen, und in diesem Felde haben wir ihm unvergängliche Leistungen zu verdanken, obschon zu seiner noch etwas obscuren Zeit oft seine Bemü- hungen, vorzüglich jene, die Localsprache in Wien zu reinigen, ver- kannt, ja selbst von blinden Anhängern des Hergebrachten verketzert wur- den. Bey vorgerücktem Alter zog sich P. nach P erch toldsd or f bey Wien in den Ruhestand zurück, wo er auch den 2l . Nov. 1774 starb. Sein noch vorhandener einfacher Leichenstein trägt die von ihm verfaßte, sinnige Aufschrift: kopovici yuoä lütt. Noch auf seinem Sterbebette machte sich P. um sein Vaterland hochverdient, indem er einige Stu- dierplätze für steyermarkische Jünglinge stiftete. Seine wichtigsten Schrif- ten sind: Untersuchung vom Meere^c. Leipz. 1750. (Anonym.)— Noth- wendigste AnfangsHründe der deutschen Sprachkunst zum Gebrauche der österr. Schulen. Wien 1754.—Abhandlung über das Briefschreiben. Wien 1760. — Versuch einer Vereinigung der Mundarten in Deutsch- land, eb. 1780. Außerdem gab er noch einige Abhandlungen und Streit- schriften heraus. Sein reichhaltiges und in jeder Hinsicht ausgezeichnetes Idiotikon der österr. Mundart ist noch Manuscript und im Besitze der k. k. Hofbibliöthek. — Mehrere seiner anderweitigen merkwürdigen Hand- schriften hinterließ P. seinem Freunde, dem Professor Mär t . Span in Wien. Popper, Joachim Edler v., Primator der böhm. Landesjuden- schaft und Großhändler, welcher am 10. März 1795 zu Wien starb, war ein Mann von besonderen Verdiensten. Er wurde von 4 Monarchen begünstigt, und von dem Publicum allgemein geachtet. Die Kaiserinn Mar ia Theresia hatte ihn zum Mitpächter des Tabakgefälls aufge- nommen. Kaiser Joseph I I . begnadigte ihn, daß er vor allen Anderen seiner Nation bürgerliche Hauser in Prag und Pi lsen kaufen durfte. Kaiser Leopold erhob denselben 1790 in den Adelstand, und Kaiser Franz bezeigte ihm seine besondere Huld. Er hatte in den hanen Kriegs- iahren den größten Theil seines Silbers zur Staatsaushülfe dargebracht. Viele Familien, ohne Unterschied der Religion, haben an ihm einen uneigennützigen Wohlthäter verloren. Die. auch m seinem Testamente, ohne Rücksicht auf Unterschied der Religion gemachten milden Stiftun- gen werden der Nachwelt das Andenken seiner Wohlthätigkeit er- halten.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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