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254 popräd. — Porcia, die Fürsten und Grafen.
popräd (poppcr) , Fluß, hat seinen Ursprung aus einem Kar-
pathen-See in der Liptauer Gespanschaft in Ungarn, durchfließt ein wei-
tes Thal der Zipser Gespanschaft, in welcher er die meisten Gewässer
aufnimmt, und geht nach einem Laufe von 3 Meilen durch den nördli-
chen Winkel der Säroser Gespanschaft nach Galizien.Hler fallt er, nach-
dem er den Dunawec aufgenommen, beym Flecken Upscie im Tarno-
ver Kreise in die Weichsel.
Popräder Flschsee, auf der sehr hohen Bergspitze Wisloka in der
Liptauer Gespanschaft in llngarn, hat eine fast unergründliche Tiefe. Sei-
ne Breite beträgt kaum 400 Schritte. Aus diesem See entsteht der
Fluß Popräd.
Porc ia , die Fürsten und Grafen, nennen die Grafen von Si-
camdr ia in Pannonienihre Ahnherrn. In Friaul besaßen sie schon in
der früheren Zeit des Mittelalters die Grafschaft Ceneda und die Schlös-
ser P o r c i a , P ra to und B r u g n era. Kaiser Car l IV. verlieh 1369
einem Grafen von P. das Palatinat. J o h a n n S f o r t i a Graf v. P.,
zuletzt k. k. Statthalter in G ö r z , erlangte die Würde eines Oberst-
Erbland-Hofmeisters der gefürsieten Grafschaft Görz und Gradisca.
Sein Sohn Johann Ferd inand wurde am 17. Februar 1662 von
Kaiser L eo pol d I. in den Reichsfürstenstand erhoben, auch der Reichs-
Versammlung zur Aufnahme in den Reichsfürstenrath empfohlen; nach
vielem Widersprüche ward er am 26. April 1664 als Personalist einge-
führt gegen einen Revers, daß seine Nachkommen ohne den Erwerb für-
stenmaßiger reichsunmittelbarer Besitzungen nicht zur Reichsstandschaft
gelangen sollten. Die Reichsstandschaft hörte 1665 mit seinem Ableben
auf. Derselbe brachte auch die Grafschaft O r ten bürg in Kärnthen an
seine Familie. Sein Enkel, Franz Ant . , welchem Kaiser Leopo ldl.
die Herrschaft T et tens e e in Schwaben am 19. Nov. 1689 zu einer
gefürsteten Reichsgrafschaft erhoben hatte, schloß am 8. April 1693 den
Mannsstamm dieser Linie, ernannte aber, vermöge der im kaiserl. Für-
stenbriefe von 1662 ertheilten Befugniß seinen Vetter H ieronymus
Grafen von P. in Friaul, zum Nachfolger in der Fürstenwürde. Die-
ser resignirte auf die Fürsienwürde zu Gunsten seines Sohnes Hanni-
ba l , welchem solche von Kaiser Leopold am 3. Sept. 1693 mit Be-
schrankung auf den jedesmahligen Majoratsherrn bestätigt wurde. Han-
n ib al's Linie ist am 14. Febr. 1827 mit dem Fürsten Franz Sera-
ph in erloschen, worauf die fürstl. Würde an die Nachkommen seines
Bruders, des Grafen German icus Cäsar gelangte. — Fürst Al-
phons G a b r i e l , Graf der Grafschaft Ortenburg in Kärnthen, Rit-
ter des gold. Vließes, Großkreuz des Leopold-Ordens, k. k. wirkl. geh.
Rath, gewesener Gouverneur des österr. Küstenlandes zu Triest, der-
mahlen im Ruhestände, Oberst-Erbland-Hofmeister der gefürst. Graf-
schaft Görz, Mitglied der k. k. Landwirlhschafts-Gesellschaft in Wien
und der k. k. Gesellschaft des Ackerbaues m G ö r z , :c., geb. den 19.
Jänner 1761, succedirte seinem Vetter Franz Se raph in , Fürsten
von P. den 14. Febr. 1827, verm. den 10. Sept. 1799mitTherese,
geborn en Gräsinn von P.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie