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640) zu Klösterle (diegräfl.Thu n'sche)undzuD alwitz.DieSchlag-
genwalder Fabrik ist darunter die vorzüglichste, und liefert Tafelgeschir-
re, Kaffehgeschirre und Pfeifentopfe. Ihre Masse ist rein, die Gerci-
the sind mit Fleiß gearbeitet, die Malerey und Farben gut, die Preise
billig. Ihr Zeichen ist 3. Bey der Prager Gewerbsausstellung 1828 fand
eine 22 Zoll hohe Vase mit einem Gemälde in Tusthmanier, aus dieser
Fabrik allgemeine Bewunderung. Die Porzellanfabrik zu El bogen
beschrankte sich zwar vor einigen Jahren noch größtentheils auf kleinere
Waaren, wie Kaffehgeschirre, Lavoirs, Tassen:c., worunter aber sehr
gut gearbeitete und niedliche Stücke; allein gegenwärtig erzeugt sie alle
Gattungen von Tafelgeschirr, auch Gefäße für Apotheken und chemische
Laboratorien. Tabakpfeifenköpfe, Farbenmuschelm, Blumenbecher, Gar-
tengeschirre, elegante Schreibzeuge :c. Die Feuerung geschieht hier bloß
mit Sternkohlen. Die Fabrik amPirkenhammernächssCa rlsbadmacht
Porzellan, welches durchscheinender ist, als das der übrigen Fabriken, und
dadurch kommt es dem französischen am nächsten, weßhalb auch diese
Fabrik imAuslande am meisten mit französischer Waare concurriren kann.
Die Fabriken zu Klö'sterle und zu Dalwi tz arbeiten ebenfalls sehr
gut. Die böhmischen Fabriken sind aber erst zu Anfang dieses Jahr-
hunderts entstanden, ungeachtet die Wiener Fabrik sich nie das Recht
der Alleinfabrikation zueignete, und nur bey ihrer Begründung ein aus-
schließ. Privilegium auf25 Jahre erhalten hatte. Auch wurde 1325 zu
Gabl on z eine Pfeifenfabrik errichtet, wclchemehrere Maler beschäftigte;
eine neue Porzellanfabrik entstand in Bud in . Eben so begann man in
der Fabrik zu Fra in in Mähren, Porzellangeschirr zu verfertigen. Im
Venetianifchen sind in der neuern Zeit die Porzellanfabriken zuVicen-
z a und Marostica entstanden, wovon di erstere unter der Leitung
Mazza's die vorzüglichste ist. Sie beziehen die Porzellanerde aus der
Gegend von S ch i o, den Feldspat!) aus der Brenta.— Außer den
obenerwähnten befindet sich noch die Niederlage der k. k. priv. Dalwiker
Steingut- und Porzellanfabrik in der WollzeileNr. 868 inWien. Übri-
gens erhielt der hiesige Geschäftsleiter der Pirkenhamn.er Porzellanfa-
brik, Mar t i n Sau mer, ein ausschließ. Privilegium, jedes verfertigte
Porzellan mittelst einer eigenen Behandlung bey dem Gebraucheund
bey schnellem Temperaturwechsel vor dem Zerspringen zu bewahren. — Der
Handel mit Porzellan hat sich im Inlande seit dem letzten Decennimn
des vorigen Jahrhunderts sehr erweitert, daer noch größtentheils auf das
Inland beschränkt ist. Den meisten Absatz hat die Wiener Fabrik. Der
größte Theil des Absatzes geschieht in Tafelgeschirr, wovon die Fabrik
in manchen Jahren schon 7—300 complette Tafelservices, jedes für
12 bis 60 Personen, verkauft hat. Auch in Kaffehgeschirr ist der Absab
bedeutend, von der ordinärsten blaugemalten, bis zur elegantesten Art
mit reicherVergoldung und Malerey. Böhmen setzt sein Porzellan theils
im Inlande, theils nach dem Auslande ab. Die Geschirrhändler mit in-
ländischem Porzellan besuchen auch seit 20 Jahren die Leipziger Messen.
posega (Poscheg), slavon. königl. Freystadt und Hauptort des
Poseganer Comitats, welches hier seine Versammlungen hält, liegt am
rechten Ufer des Flusses Orlyava und am nördlichen Fuße einesrebemei«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie