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o w o n d r a.
interessanten Anblick. Er erblickt hier unter andern einen Kupferhammer,
dessen 8 verschiedene bis 3 Rentner schwere Hammer nach einem bisher in
diesen Landern nicht in Gebrauch gewesenen Systeme von 4 gußeisernen
Wasserrädern von 16^ Fuß Durchmesser in Bewegung gesetzt werden';
ein Kupferstreckwerk, 42 Zoll lange, 13 Zoll dicke und 35 — 40
Centner schwere gußeiserne Cylinder von einem 22 Fuß bohen und 200
Centner schweren, sich 22 Mahl in jeder Minute um seine Axe bewe»
genden, eisernen Wasserrade in Umschwung gebracht, glühende ccnrner-
schwereKupfermassen zu dünnen Blechen, selbst zum Uhrmachergebrauche,
ausstrecken, bemerkt endlich die vsn einem cinziqen 24 Fuß hohen Was-
serrade in Bewegung gesetzte mehrerwähnte Maschmenfal'i'ik in ihrer
vollsten Wirksamkeit. Ersieht in der letzteren Arbiter aus allen Hand-
werken alle Gattungen von Maschinen? Bestandtheilen und alle Gat-
tungen ganzerMaschinen für andere Fabriken entweder nach eingesende-
ten Modellen oder nach eingeschickten Zeichnungen, oder auch nach bloßen
Bestellungen verfertigen, er sieht insbesondere in jedem Metalle bam-
mern, walzen, gießen, schleifen, feilen, rüffeln(canneliren),drehen, schmie-
den u. s. w., insbesondere aber kann er die Präcision und Güte der häu-
sig hier verfertigten Baumwoll-Spinnmaschinen bewundern. Was übri-
gens diese Fabrik in der verhättnißmäßig kurzen dreyjährigen Anlage, unter
der zweckmäßigen Leitung eines vaterländischen Mechanikers Gri l lo aus
Tyrol, bereits geleistet hat, davon haben sich Kenner und wohl auch
das große Publicum bey Gelegenheit der im Herbste 1835 Statt gefun-
denen ersten ö'sterr. öffentlichen Industrie-Ausstellung überzeugen können,
bey welcher die für Sachsen bestellte Spinnmaschine auf 216 Spindeln,
ferner die aufgestellte Streckm>'chine für Baumwollspinnereyen mit st
Systemen und 5 Cylindern, endlich der eingelieferte datteur-efaleui-
(zpl-eaäsr) dem öffentlichen Urtheile mit günstigem Erfolge ausgestellt
waven, wobey man nicht übersehen darf, daß dieses großartige, so vie-
len Menschen Brot verschaffende Unternehmen kaum entstanden ist, da-
her sich bey zweckmäßigem Verfahren ein noch weit höhererAufschwung,
zumahl bey dem zu hoffenden fortwährenden Wachsthums der vaterlan-
dischen Fabrikation und des österr. Handels mit Grund erwarten läßt.
powondra, Thomas Ios., geboren zu Kr emsier in Mäh-
ren am 25. Iän. 1786, studirte die untern Schulen an dem Piaristen-
Gymnasium seiner Vaterstadt von 1796 — 1300, trat 1801 in den
Piaristen-Orden der böhmisch-mährischen Ordens-Provinz, war 1802
als Noviz und Cleriker de>5 Ordens, Lehrer an der Hauptschule zu Leip-
nikin Mähren, und 1803 zu Beneschau in Böhmen, dann 1304
Lehrer der damahls sogenannten Principien oder ersten lateinischen
Classe in Bild weis. Als Cleriker des Ordens fing er auch an, den phi-
losophischen Studien in der Hauslehranstalt beyzuwohnen, die er dann
nach seinem Austritte aus dem Orden als.Privatschüler beendigte. !305
—6 studirte er zu O l mutz, und 1809—10 zu Wien die Theologie,
nachdem er vor dem Abgänge nach Wien die Aufnahme in die Wie-
ner Erzdiöcsse sowohl, als in das dortige erzbischöfliche Clericalseminar
erhalten hatte. Nach seiner am 2. Sept. 1310 erfolgten Ordination zum
Priester war er zuerst Cooperator an der Pfarre Pil l ichsdorf in der
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie