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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 272 -
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Seite - 272 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

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272 P r a g . Regierung zugedacht hatte, belagerte dieser 1142 mit einem zahlreichen Heere P. , welches hingegen Theoba ld , Wladis law's Bruder, muthig vertheidigte. Die Stadt, von deren Erhaltung auch die des ganzen Reiches abhing,- erwehrte sich standhaft der wüthenden Angriffe, und wurde endlich von Wlad is law entsetzt. Herzog Friedrich, eben dieses Wlad is la w's Sohn, nahm 1176 mit einem, von Kaiser Fried- rich dem Rothbar t ihm zu Hülfe gegebenen deutschen Heere das von SobieSlawmit seinem Anhang besetzte P. wieder ein. —Car l IV. (die wahre Blüthezeit von Böhmen) verdankt P. elne Menge der herr- lich stenGebäude. Von diesen seyen nur dieMetropolitankirchezuSt.Veit, die ehemahligePrälatur Car lsh o f .'nd das Benedictinerkloster zu St. Hi eronymus, auch Emaus genannt, erwähnt. Ihm hat P. auch seine fest e Brücke mit ihren beyden massiven Thürmen zu verdanken. Durch die Errichtung einer Universität 13-43 lockte er, bey dem Mangel ahn- licher Lehranstalten in Deutschland, Ungarn, Polen u. s. w. viele tausend reiche Jünglinge nach P., welche die Bürgerschaft nicht wenig bereicher- ten. Die Kaufleute mehrerer hanseatischer und italienischer Handels« städte, bewog er durch besondere Vorrechte, stehende Waarenniederlagen zu errichten, wodurch er diese Stadr gleichsam zu einem Mittelpuncte und Stapelplatze des nördlichen und südlichen Handels machte, und ihr einen Gewinn von ungeheuern Summen verschaffte. Was P. von 142(1 —^34 im Hussitenkriege, theils durch inneren Zwiespalt, theils durch äußere Feinde zu erdulden hatte, kann hier nur berührt werden. Ganze Stadttheile mitfast allenKlöstern undKirchen wurden theils hart beschädigt, theils gänzlich vernichtet, letzteres widerfuhr dem Wiffehrad, der sich seil dem nicht wieder zur vormahligen Bedeutung erhob. Blutig stntien sich die Altstadt und Neustadt, und beyde harten gegen die kaiserl. Be- satzungen des Hradschin's und Wissehrad's zu kämpfen. Hier geschehe nur noch der 2 fürchterlichsten Belagerungen, welche P. 1420 und 1421 gegen Kaiser S ieg m und glücklich bestand, Erwähnung. Emer dritten, als Z iska selbst 1424 rachedürstend der Stadt gegenüberstand, wäre sie erlegen, wenn nicht der beredte Io h ann Rokyczana das Herz des alten erbitterten Hussicenführers gerührt und ihn mit den Prä- gern versöhnt hatte. Unter Wlad is law I I . und Ludwig hatte, die . Stadt von 1471—1526 ununterbrochen durch Parteyungen zu dulden, die aus politischen und religiösen Gründen entstanden. Der dem Könige Rudo lph 1608 abgedrungene Majestätsbrief, wodurch den Protesten- ten eine UnbedingteReligionsfreyheit eingeräumt wurde, gab 1618 neue Veranlassung zu unruhigen Bewegungen. Nach dem bald darauf erfolg- ten Tode des alten Königs Ma th i as ging man so weit, seinen bereits erwählten und gekrönten Nachfolger Ferdinand I I . der Krone ver- lustig zu erklären, und sie dem Pfalzgrafen Fr ie brich V. zu übergeben. Allein schon der 8. Nov. 1620 entschied in der Schlacht auf dem weihen Berge über diese Verhältnisse. P. verlor noch den Überrest seiner Pri- vilegien. Beynahe ununterbrochen wüthete der dreyßigjährige Krieg in dem Lande. Auf eine für P.'s Bewohner ruhmvolle Art endigte diöseö state Würgen 1648 mit einer fünfzehnlvö'chsntlichen Belagerung durch die Schweden, worin P.'s Bewohner eben so ruhig und muthig jedes Ungemach ertrugen, alö sie tapfer und siegreich alle Angriffe und
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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